KU-Praxis 68 – NEU

„Ich bin hier – Gott.“ So steht´s auf der Plane des Fahrradanhängers auf dem Titelfoto der gerade erschienenen Ausgabe von KU-Praxis, der Fachzeitschrift der Konfi-Arbeit.
Ach ja, wenn das so einfach wäre, Gott zu finden… Aber wer weiß. Die vielen BAUSTEINE des neuen Heftes machen Lust, sich auf Gottsuche zu begeben. Auf der Parkbank, im Wald, im Escape-Room, mit der Gottesperle, durch Schönschreiben, Training, im Internet, per Nightwalk, mit der KonApp, mit Minecraft und Actionbound, in den Religionen, durch die virtuelle Brille. Im FORUM finden sich weitere tolle Anregungen und der traditionelle Medienspaziergang. Ergänzt wird das Ganze durch das umfangreiche DOWNLOAD-MATERIAL.

Das Sample

enthält das komplette Inhaltsverzeichnis und den Orientierungsartikel von Dr. Sabrina Müller vom Zentrum für Kirchenentwicklung in der Schweiz. Unter der Leitfrage: „Wie kann man Konfis dabei begleiten, eine eigene Vorstellung von Gott zu entwickeln?“ geht es um religiöse Erfahrungen in Theorie und Praxis. Gefragt sind u.a. nicht mehr Pfarrpersonen als theologische Spezialist:innen, sondern ein Pastoraltheololgie der Mäeutik (wörtlich: Hebammenkunst), die den akademischen Wissensvorsprung zum Empowerment der anderen Gemeindeglieder einsetzt. Bildung schafft Raum für Fragen und das Suchen von eigenen Antworten.

Das aktuell KU-Praxis-Heft gibt es natürlich im Buchhandel, aber auch bei uns in der Konfizeit für alle Oldenburger zu den gewohnt günstigen Konditionen. Einfach melden: konfizeit@kirche-oldenburg.de

Es kann gar kein Zufall sein, dass das ebenfalls gerade erschienene und komplett online verfügbare Magazin des Loccumer Pelikan 2/2023 sich ebenfalls mit „GOTT“ beschäftigt. Auch hier lohnt sich das Stöbern sowohl in den vielen Praxisartikeln als auch in den Grundsatzbeiträgen.

Konfi 3 in Essen – Segen und Neustart

Der Vater von Lenox erzählt gestern beim Elternabend, dass er von Kirche bisher gar nichts mitbekommen hat. „Ich bin nicht getauft und konfirmiert. Aber mein Sohn soll das mal machen, diese Konfizeit. Meine Frau hat ihn dazu angemeldet. Er kennt ja auch schon viele aus seiner Grundschulklasse. Und wenn er geht, dann soll er auch verbindlich kommen.“ Und dann fragt er: „Und was lernen die Kinder hier?“ In der gebotenen Kürze zählen Britta Schene und ich auf, was im neuen Konfi 3 – Kurs inhaltlich gemacht wird.

Zur Erläuterung: Konfi 3 bedeutet, dass für Kinder in der dritten Grundschulklasse eine altersentsprechende Konfizeit von der Kirchengemeinde angeboten wird. Entwicklungspsychologisch sind Kinder mit 8 Jahren in der Regel in einer stabilen Phase und zeigen große Bereitschaft, sich auf Neues einzulassen. Mit ihren neugierigen Fragen und der ganzen Vielfalt an Emotionen können sie z.B. in biblische Geschichten eintauchen, mit bangen, leiden und sich freuen. Der zweite Teil der Konfizeit findet dann in der achten Klasse statt. Zwischen diesen beiden Kursjahren gibt es in lockerer Folge Angebote der Gemeinde- und der Kinder- und Jugendarbeit – vom Kirchenkino bis zur Ferienfreizeit.

Das ehrenamtliche Team in Essen (Oldenburg), zu dem noch Annelene Ortbrink und eine weitere Teamerin gehören, ist ganz begeistert vom neuen Konfi 3-Praxiskonzept „Was für Geschichten! Ein Konfi 3 – Jahr mit der Bibel gestalten“ von Babett Flügger (gerade vor ein paar Tagen wurde Babett feierlich in den Ruhestand verabschiedet) und Christine Poppe, meinen beiden Bremer Kolleginnen in der Konfi-Arbeit.
Das Konzept bietet 12 Einheiten, die jeweils eine Bibel-oder Glaubensgeschichte in den Mittelpunkt stellen. Jede Einheit folgt einer gleich bleibenden Grundstruktur und erschließt mit Hilfe verschiedener Methoden und Zusatzmaterialien die jeweilige Geschichte so, dass die Kinder die religiöse Aussage auf ihr eigenes Leben beziehen können. Insbesondere jungen Menschen, die bisher keine intensive religiöse Sozialisation erlebt haben, wird so eine unaufdringliche Begegnung mit dem Glauben ermöglicht. Ein tolles Buch, dass sich zur Verwendung auch über die Konfi 3-Arbeit hinaus lohnt.

Einmal im Monat am Samstagvormittag treffen sich ab September ein Jahr lang die 21 neuen Konfi 3-Kinder – so viele waren es noch nie! Zusätzlich können sie den Kindergottesdienst der Gemeinde besuchen. So eine große Gruppe ist natürlich eine Herausforderung. Deshalb unterstützen immer zwei Eltern die Treffen durch eine kleine erfrischende Mahlzeit zwischendrin und ihre Mitwirkung in der Gruppenarbeit. Mit dem Nebeneffekt, dass die Eltern einen Einblick in die thematische Arbeit bekommen und sich auch mit ihren Gedanken, Fragen und Ideen einbringen können.
Was sich die Eltern für ihre Kinder für das nächste Jahr wünschen, frage ich? „Sie sollen was lernen über die Kirche und Gott. Und sie sollen Spaß haben.“ Da sind wir uns mit den Eltern also schon mal einig. Los geht´s mit einem Familiengottesdienst zur Begrüßung am 27. August.

Erst vor etwas einer Woche, am Johannistag – 24. Juni – haben wir mit den sieben Kindern des letzten Kurses und ihren Familien einen Segnungs- und Abendmahlsgottesdienst gefeiert. Fröhliche Lieder, wie auch schon zum Taufgottesdienst eines Konfi 3-Kindes vor ein paar Wochen, die gemeinsame Vorstellung einiger Kurs-Kunstwerke und ganz souverän eingebrachte Fürbitten der Kids gehörten dazu. Es war schön zu erleben, wie sehr sich die Mädchen und Jungen in Kirche und Gemeindehaus zuhause fühlen und konzentriert und fröhlich die frisch gebackenen Abendmahlsbrötchen an ihre Familien ausgeteilt haben.

In der Warteschlange im Blumengeschäft heute Vormittag sage ich zu einer Frau: Wahrscheinlich wollen alle heute Blumen kaufen wegen des Johannistags (auch Johannestag oder Johanni) :-). Ach ja, stimmt, der ist ja heute. Da könnte ich ja mal meinem Sohn ein Blümchen schenken. Der heißt nämlich Yannik (bretonische Koseform von Yann, einer Kurzform von Jean = Johannes). Dann unterhalten wir uns noch ein wenig über Traditionen, die mit diesem Tag verbunden sind. Johannis-Feuer und der entsprechende Tanz drumherum – in den Waldorfschulen gibt es jedes Jahr eine feuerinspirierte Johanni-Feier. Der Zusammenhang mit der Sommersonnenwende und dem längsten Tag des Jahres mit all seinen Bräuchen. Und dass der Tag an die Geburt Johannes des Täufers erinnert, der gemäß kirchlicher Tradition am 24. Juni, also genau 6 Monate vor seinem Cousin Jesus geboren sein soll.

Später mache ich mich noch mal im Netz schlau: Neben den vielen Johannis-Festen gibt es, je weiter südlich, desto häufiger, Johanniskronen, die auf Dorfplätzen aufgehängt werden. Rund um den Johannis-Tag blüht meist das Johanniskraut und die Johannisbeere sollte jetzt erntereif sein. Dafür ist an Johanni Schluss mit der Spargel- und Rhabarber-Ernte.
Die Glühwürmchen, auch Johanniskäfer genannt, leuchten um die Johannisnacht am intensivsten. In der Landwirtschaft läutet der Johannistag die Haupt-Erntesaison ein und wenn die Bauernregel stimmt, können sich die Landwirte dieses Jahr allemal freuen: „Johanni trocken und warm, macht den Bauern nicht arm.“ Überhaupt gilt Johanni als Lostag, d.h. er eignet sich gut für Wettervorhersagen.
Früher gingen in den Städten die Menschen am Vorabend des Johannistages auf den Friedhof, um die Gräber der Angehörigen mit Sommerblumen und Rosenstöcken zu schmücken.

Eine der Kirchen meiner ersten Pfarrstelle in Spieskappel heißt Johanneskirche, ein ehrwürdiger Bau der Prämonstratenser aus dem 13. Jahrhundert. Ich überlege, warum wir eigentlich nie den Johannistag in Gedenken an den Namenspatron bewusst begangen haben. Ich glaube, heute würde ich mir die Gelegenheit nicht nehmen lassen.

In neuesten und wirklich hervorragenden Jesusbuch des Historikers und Theologen Daniel Maguerat – Jesus von Nazaret. Heimatloser, Heiler, Poet des Gottesreichs (ein Buch, dass sich auch für Interessierte jenseits der theologischen Profession zu lesen lohnt) – wird pointiert festgehalten, dass Johannes der Täufer der spirituelle Meister von Jesus gewesen ist. Johannes hat Jesus getauft und Jesus ist, bevor er seinerseits zu predigen begann, längere Zeit in die Schule des Johannes gegangen und hat an seiner Seite gewirkt.

Und weil heute Nachmittag in Essen (Oldenburg) die Konfi3-Kids ihren Abschlussgottesdienst gefeiert haben, war es natürlich selbstverständlich, dass der Johannis-Tag eine entsprechende Erwähnung fand und in der Tauferinnerung an den Namensgeber des 24. Juni gedacht wurde.

Ökologischer Anstand als Bildungsauftrag

In ihrem Buch All you need ist less plädieren die Autoren Manfred Folkerts und Niko Paech für eine Kultur des Genug. Achtsamkeit und Nachhaltigkeit zu Modeworten geworden. Zwei Experten auf diesem Gebiet loten aus, welche Potenziale sich aus ökonomischer und buddhistischer Sicht ergeben, um unseren zerstörerischen Wachstumspfad zu verlassen. Der Fachbegriff für eine Haltung, die die Menschheit vor dem drohenden Kollaps bewahrt, heißt Suffizienz (lat. sufficere – genügen) – wir produzieren und konsumieren in Zukunft weniger und begrenzen dadurch unseren Energie- und Materialverbrauch.

Der buddhistische Ansatz Manfred Folkerts weist dabei viele Parallelen zur christlichen Ethik auf – für ein mitweltfreundliches Leben ist dabei für ihn der religiöse Hintergrund nicht von entscheidender Bedeutung. Wer, aufgrund welcher Weltanschauung auch immer, erkannt hat, was zu tun ist, kann sein Leben ändern. Verzicht auf die Gier nach Mehr, die uns durch den gesellschaftlichen Konsumrausch beherrscht. Schluss mit der Konkurrenz, der gegenüber ich mich warum auch immer beweisen muss. Endlich die Augen aufmachen und sich nicht selbst täuschen mit der trügerischen Hoffnung, dass der Fortschritt irgendwann schon eine Lösung findet für unseren begrenzten Planeten. Meditation oder spirituelle Übungen sind dabei keine Fluchtversuche, sondern sinnvoll, um sich bewusst dem Alltag zu stellen. Für Folkerts ist klar: der Umschwung wird zwar von Individuen vollzogen, aber erst im gemeinsamen Handeln wird er zum Erfolg im Sinne einer Postwachstumsgesellschaft führen.

Niko Paech beschreibt Suffizienz als Antithese zur modernen Wachstumsorientierung. Er hat wenig Hoffnung, dass Politik, Wirtschaft und Wissenschaft den bisher eingeschlagenen Pfad verlassen werden. Ein Politiker, der Verzicht für seine Wiederwahl wirbt, wird aus dem Amt gejagt. Die Wissenschaft glaubt mehrheitlich, schon noch Lösungen zu finden für die offensichtlichen Probleme. Und die Wirtschaft kann sich nur Wachstumskurven nach oben vorstellen. Dabei ist es illusorisch zu glauben, dass unser ressourcenintensiver Lebensstil einfach nur mit angeblichen nachhaltigen, sauberen Brennstoffen aufrechterhalten werden kann. Maximal ein bis zwei Tonnen Kohlendioxid-Äquivalenten würden jeder und jedem Menschen auf der Welt im Jahr zustehen, wenn wir unsere Spezies auf längere Sicht erhalten wollen. Das ist nicht viel (maximal ein bzw zwei interkontinental-Flüge könnten übers Leben verteilt, drin sein).

Suffizienz ist die Kunst der Unterlassung und Verneinung. Bereiche mit einer hohen Schadensbilanz wie z.B. Berufsverkehr, Elektrizität, Infrastruktur werden reduziert. Auf sündhaften Luxus wie Kreuzfahrten, Flugreisen, SUVs, Zweitwagen und ein 48 Wochen im Jahr leerstehendes Ferienhaus wird ganz verzichtet.. In Bereichen der Grundbedürfnisse mit relativ weniger schädlichen Auswirkungen wie Nahrung, Textilien, Wohnraum, Gesundheit, Bildung, Telefon geht es um Selbstbegrenzung. Das gilt umso mehr in den Bereichen, die wir uns als kleinen Luxus gönnen wie Bücher, Fernseher, Essengehen etc.
Letztendlich wird der Wandel nur möglich, wenn einzelne den Anfang machen. Jede und jeder von uns kann von heute auf morgen genügsamer leben. Die dadurch entstehenden Vorbilder stecken andere an („Adoptionsneigung“), bis irgendwann eine kritische Masse erreicht ist. Ein mögliches Szenario: „Angenommen, in den nächsten fünf Jahren reduziert die Hälfte der Bevölkerung in Deutschland ihre Erwerbsarbeit auf 20 Wochenstunden und verwendet die frei gewordene Zeit darauf, zu reparieren, zu tauschen, immer mehr Dinge selbst herzustellen und gemeinsam zu nutzen, nicht mehr zu fliegen, ihr Auto abzuschaffen, ihren Fleichkonsum markant zu verringern, siche dem Digitalisierungswahn zu verweigern und so weiter. Dann würde der Krise die Basis entzogen, weil diese Menschen schon so leben würden, wie es nötig wäre, um in einer Rezession würdig zu existieren. Stellt euch vor, es herrscht eine Krise, und ihr merkt es nicht, weil ihr die Dinge, die nun nicht mehr verfügbar sind, gar nicht braucht.“ (S. 236)

Mich hat die Argumentation der beiden Autoren sehr beeindruckt. Und mir vor Augen geführt, dass es keinen Sinn hat, darauf zu warten, dass „die Politik und die Wissenschaft“ uns auf einen guten Weg führen wird. Die Transformation in zu einem konsumreduzierten Leben wird entweder by design – d.h. von uns selbst gestaltbar oder by desaster – wird werden aufgrund der ekalierten Lage dazu gezwungen – stattfinden.
Neu in den Blick habe ich genommen, das individuelles Wohlbefinden für uns Menschen bezüglich der Menge an Wahlmöglichkeiten an Grenzen kommt. Eine möglichst hohe Lebensqualität setzt voraus, sich auf ein begrenztes Spektrum an Gütern zu beschränken. Alles, was geht, auch zu machen, führt am Ende zu Reizüberflutung, Zeitknappheit, Stress und „Konsumverstopfung“. Am Ende ist es viel selbstwirksamer, sich auf einige Betätigungsfelder zu spezialisieren und dort mit Übung und Leidenschaft ein tieferes Verständnis und eine innigere Verbundenheit zu spüren (das habe ich übrigens gerade gestern bei einem Familiengeburtstag genauso gespürt, als eine Verwandte von ihrer Leidenschaft für Reiten erzählte!).

Was mich bezüglich der Bildungsarbeit zusätzlich in Frage gestellt hat, ist die Tatsache, dass es uns in unseren Bildungskontexten noch lange nicht gelingt, Schülerinnen und Schülern – also auch Konfis – für ein suffizienteres („genügsameres“ klingt irgendwie so altmodisch) Leben zu begeistern. Noch so viel Aufklärung und Beschäftigung mit dem Themenfeld Nachhaltigkeit bzw. Bewahrung der Schöpfung führt in der Breite nicht dazu, dass junge Menschen dem Konsumrausch und dem Wachstumswahn entsagen. Also ganz bewusst nachhaltig leben und das als einen Qualitäts- und Freiheitsgewinn empfinden. Balast abwerfen, sich dem Steigerungswahn entziehen, das Vorhandene gegen einen aufdringlichen Fortschrittswahn als auskömmlich betrachten, gemeinsam mit anderen mutig und selbstbewusst unzeitgemäß sein – eben ein maßvoller, friedlich-fröhlicher Wohlstands- und Technologieboykott.
Vielleicht – nein sogar ziemlich sicher – liegt es ja auch an meinem und unserem Vorbild…

Mit Konfis auf Gottsuche – Workshoptag

Nach mehrmaligem Anlauf konnte er nun endlich stattfinden: Am 15. Februar 2022 trafen sich neun Workshop-Teilnehmer:innen im Evangelischen Oberkirchenrat in Oldenburg, um das 2019 erschienene Konfi-Konzept Konfis auf Gottsuche. Der Kurs von Hans-Ulrich Keßler und Burkhardt Nolte etwas ausführlicher unter die Lupe zu nehmen. Leider konnte Diakonin Nadine Hoffmann, die diesen Tag mit vorbereitet hatte und zu denen gehört, die schon einige Erfahrungen mit dem Material in der Praxis gesammelt haben, nicht mit dabei sein.

Wir beschäftigten uns mit den pädagogischen und didaktischen Grundprinzipien des Kurses und erprobten in Auswahl zwei thematische Einheiten.

Ziele des Kurses Konfis auf Gottsuche

Wir wird das Leben gut? beschäftigt sich in Form einer ethischen Trilogie wie bei einem Hausbau mit drei unterschiedlichen Perspektiven mit der Leitfrage.
Mit dem Bild der Wände (oder konkret in der Einheit mit Zäunen) wird die Bedeutung der Zehn Gebote im Leben der Menschen vor 3000 Jahren entfaltet: Gutes Leben gibt es nicht ohne Begrenzungen.
Beim Fundament des Lebenshauses geht es um die Frage, was wirklich wichtig ist im Leben und Halt gibt. Die Geschichte vom reichen Kornbauern (Lukas 12) leitet hin zu einem Selbstverständnis, das von der Grundhaltung geprägt ist: Wir leben von dem, was wir empfangen!
Das fertige Haus müssen wir natürlich mit Leben füllen. Weil andere wie ich wesentlich von dem leben, was sie empfangen, liegt die Frage nahe: Was kann ich dir, meinem Nächsten, Gutes tun? Die Geschichte vom Barmherzigen Samariter (Lukas 10) verdeutlicht diese Grundhaltung und entfaltet den Zusammenhang von Rechtfertigung und Heiligung.

Die Einheit Schuld und Vergebung möchte Schuld als Deutekategorie mit ihrer Leistungsfähigkeit und ihren Grenzen entschlüsseln und Vergebung als starke und souveräne Handlungsoption der Freiheit aufzeigen. Das geschieht durch ein Entscheidungsspiel, bei dem die Konfis in einer modernen Fassung der Geschichte vom Verlorenen Sohn (Lukas 15) in einer Art Laborsituation über die Zukunft einer jungen Frau entscheiden. Am Ende wird im Rahmen eines Beichtgottesdienstes miteinander Abendmahl unter dem Kernaspekt von Schuld und Vergebung gefeiert und ganz persönlich erfahrbar. Zwischen Gott und mir gilt das, was zwischen uns Menschen nicht so einfach möglich ist: vergeben und vergessen!

Plus und Minus aus der Sicht der Workshopteilnehmer:innen

Das Kursmaterial ist umfangreich und besteht aus einem Handbuch für Unterrichtende, vielen Audio- und Video-Dateien und zahlreichen Materialblättern. All dies steht online zur Verfügung.
Das Arbeitsbuch für die Konfis, in das hinein geklebt, geschrieben und auch Dinge herausgeschnitten werden können, ist käuflich zu erwerben. Alle Infos dazu gibt es hier
Ein besonderer Clou sind die beiden virtuellen Teamer:innen Nelli und Leon, die die Konfis auf ihrem Weg durch den Konfikurs begleiten, in die Einheiten einführen und ihre Erkenntnisse und Fragen zu den einzelnen Themen zur Diskussion stellen.

Am Ende des Workshops waren wir uns einig, dass Konfis auf Gottsuche eine Vielzahl von inhaltlichen und didaktischen Anregungen bietet und es sich lohnt, damit zu arbeiten. Klar wurde für uns aber auch, dass zur Durchführung des Gesamtkurses wöchentliche oder vierzehntägige Kursformate mit 60 oder 90 Minuten kaum ausreichen.
Zwei Flipchart-Mitschriften geben einen kleinen Einblick in die Erträge des Tages. Wer mehr wissen will, kann sich gerne an die Konfizeit in Oldenburg wenden. Hier gibt es günstig Hand- und Arbeitsbücher – solange der Vorrat reicht.