Konfi-Treffen in Neuende im Advent

„Ich muss den Engel trainieren“, war der Kommentar eines Konfis auf die Einladung, sich im kleidungsreichen Materialraum des Gemeindehauses der Kirchengemeinde Neuende in Wilhelmshaven zu verwandeln. Aufgabe war, in eine Krippenfigur der Weihnachtsgeschichte hineinzuschlüpfen. Dann ein Foto von sich knipsen lassen und dieses mit einem Sprechblasen-Text versehen: Stell dir vor, deine Krippenfigur besucht dich. Was würde sie dir erzählen? Und ab mit den Fotos in die sichere HiDrive-Cloud, um später in großer Runde auf der Leinwand die Ergebnisse anzuschauen („Ich bin König Philipp. Das ist schon ein besonderes Kind. So was erlebt man nicht alle Tage!“). Kleiner Vorteil: fast die Hälfte der Konfis waren am Tag zuvor bei der Krippenspielprobe dabei und fühlten sich in ihren Gewändern sichtlich wohl – selbst das schwarze Schaf („Ich will kämpfen!“).

Das Foto-Shooting war eine von drei Stationen des Konfi-Nachmittages zum Thema „Bibel und Weihnachten“, den Pastorin Juliane Ost und Pastor Henry Burow mit Unterstützung der beiden Teamer:innen Vanessa und Fynn mit 15 Konfis durchführten. Eine andere Station – jede wurde von einer Gruppe in 30 Minuten durchlaufen – beschäftigte sich mithilfe eines Schreibgesprächs mit Weihnachtswünschen. Geschenkideen für Eltern und Geschwister („Einhorn, Blumen, was selbst gemachtes“), meine eigenen Wünsche(“ Gaming-PC, E-Roller, Fernseher, PS 5, einen Weniger-Schule-Gutschein, Schreibfeder, Schmuck, Konzertkarten“), was man nicht kaufen kann („Glück, Friede, dass wir für immer Freundinnen bleiben, Weihnachten als Familie“) und die Ergänzung des Satzes „Weihnachten ohne…. geht gar nicht! („Baum, Geschenke“). In der dritten Station wurde gemeinsam aufgebaut, wer und was denn alles zur Weihnachtsgeschichte gehört. Die klugen Konfis merkten dann auch gleich an, dass es ja zwei Geburtserzählungen in der Bibel gibt. Und der Regenbogen selbstverständlich zur Sintfluterzählung gehört. Das Ochs und Esel aus Jesaja in die Krippenlandschaft eingewandert sind, war in diesem Fall eine kleine Randnotiz.

Begonnen wurde die Konfizeit mit einem adventlich-bewegten Rhythmical und einem Bibelquiz mit drei Antwortmöglichkeiten. Bei den Fragen zur Bibel wurde deutlich, dass manche vielleicht doch etwas sehr leicht waren („Wie lange dauerte die Sintflut? An welchem Tag ruhte Gott bei seinem grandiosen Schöpfungswerk? Wo wurde Jesus geboren?“) Aber wer weiß schon so genau, was für ein Vorwissen vorhanden ist…

Natürlich gab es zwischendurch eine Pause mit Plätzchen, Getränken, Kickern und Chillen und zum Abschluss ein Gebet mit gemeinsamen Vaterunser und einen Segenskreis.

Buß- und Bettag 2024

Am Mischpult entscheidet sich, welche Töne stärker zu hören sind. Jetzt die Stimme der Frontsängerin, dann der Sound des Saxophons. Hier werden unerwünschte Höhen und Tiefen weggenommen. Bässe wummern wunderbar tief und das Saxophon samtweich. Lautes wird leiser, Leises lauter. Bis ein guter Klang entsteht.

Vielleicht ist unser Gehirn, unser Herz ja auch so etwas wie ein Mischpult in der Klangwelt unserer Zeit. Der Sound der Zeit klingt aktuell nicht nach Zukunftsmusik. Überall spielen sich die Weltuntergangsmelodien in den Vordergrund. Die Kriegsbässe wummern. Wir hören schrille Falschmeldungen. Die hohen Töne der Angstmacherei quälen uns ebenso wie die Schallwellen des Hasses. Was für ein grässliches Mixtape!

Vielleicht ist es an der Zeit, an unserem Mischpult den Schieberegler zu betätigen. Die Hoffnungstöne höher zu regeln! Warum? Weil wir gute Gründe dafür haben. Weil wir eine Vorstellung vom guten Klang des Evangeliums haben. Weil die Bibel voll ist von Hoffnungsgeschichten. Gott gibt die Hoffnung nicht auf.

Jesus macht das mal mit einem Gleichnis vom Feigenbaum deutlich (Lukas 13, 6-9): Drei Jahre bringt der Feigenbaum keine Frucht. „Hau ihn ab!“ sagt der Weinbergbesitzer. Was nichts bringt, muss weg. Der Weingärtner sieht das anders. „Gib ihm noch ein Jahr. Ich dünge noch mal und grabe um. Ich gebe die Hoffnung noch nicht auf!“
Gott ist auf der Seite des Weingärtners. Und damit auch auf meiner, auf unserer Seite. Da ist noch was. Es gibt noch eine gute Zukunft. Die süßen Früchte werden schon kommen.

Die Stimme der Hoffnung sagt: Da ist noch Zukunft für dich und die Welt. Also schieben wir den Regler hoch. Von „zögerlich“ über „fraglich“ auf „hoffentlich“.

(Dieser Text ist ein Auszug aus der Ansprache von Sabine Meister. Er findet sich auf der Website einer kirchlichen Initiative zum Buß- und Bettag: www.busstag.de – für die Arbeit mit jungen Menschen gibt es immer eine reichhaltige religionspädagogische Gedanken- und Ideensammlung.)

Aktion 5000 Brote feiert 10jähriges Jubiläum

200 Jugendliche feierten in Berlin Auftakt der Aktion von Kirche und Handwerk

Mit einem festlichen Gottesdienst in der Gethsemanekirche in Berlin Prenzlauer Berg wurde am Erntedanksonntag das zehnjährige Jubiläum der Aktion „5.000 Brote – Konfis backen Brot für die Welt“ gefeiert. Etwa 200 Jugendliche, Christian Stäblein, Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, und Bäckerpräsident Roland Ermer beteiligten sich am Gottesdienst. Die Aktion verbindet seit einem Jahrzehnt Konfirmandenarbeit mit sozialem Engagement und Handwerkskunst.

Mit dem Leitsatz „Jetzt geht das Backen los!“ am Ende des Gottesdienstes ist nun offiziell der Startschuss gefallen. Deutschlandweit backen Konfirmand*innen aller Landeskirchen der EKD mit lokalen Bäcker*innen bis zum 1. Advent für den guten Zweck. Mit den Spenden werden Bildungsprojekte von Brot für die Welt unterstützt – in diesem Jahr in Malawi, Vietnam und Paraguay.

Vor dem Festgottesdienst war Pfarrer Tobias Kuske mit einer Gruppe in der Berliner Bäckerei Siebert zu Gast. Dort bekamen sie einen ersten Einblick in den Handwerksberuf. Am Samstag vor dem Gottesdienst lernten Konfirmand*innen der Kirchengemeinde in einem Workshoptag mit Brot für die Welt das Projekt in Vietnam kennen. „Die Jugendlichen haben erfahren, wie die Lebenswirklichkeit von Kindern und Jugendlichen in Vietnam aussieht. Das ist eine wichtige Voraussetzung, um sich für eine gerechtere Welt zu engagieren“, erklärte Pfarrer Kuske in seiner Einführung beim Gottesdienst die Intention der Aktion. Im Gottesdienst backten Bischof Christian Stäblein und Bäckerpräsident Roland Ermer gemeinsam mit den Jugendlichen im Altarraum ein Brot, das während der Abendmahlsfeier ausgeteilt wurde. Nach dem Gottesdienst konnten sich die Gemeindemitglieder über ein Brot aus der Bäckerei Siebert freuen.

Insgesamt blickt die Spendenaktion 5.000 Brote auf zehn erfolgreiche Jahre zurück. Bislang haben über 60.000 Konfirmand*innen etwa 230.000 Brote für den guten Zweck gebacken und dabei über eine Million Euro Spenden für Brot für die Welt gesammelt. Diesen Erfolg würdigte Bischof Stäblein in seiner Predigt gestern und dankte allen Gemeinden, Konfirmand*innen und teilnehmenden Bäckereien im ganzen Land.

Auch bei uns in der oldenburgischen Kirche beteiligen sich einige Kirchengemeinden an der erlebnis- und segensreichen Aktion, u.a. in Delmenhorst, Achternmeer und Oldenburg. Gerne können sich weitere Interessierte beteiligen. Infos gibt es auf der Aktions-Website und natürlich in der Konfizeit

In vielen Gemeinden werden inzwischen die Konfis in die Gestaltung der Passions- und Osterzeit mit eingebunden. Das ist gut und wichtig, weil Jugendliche Religion vor allem durch Erfahrung lernen. Und dafür bietet die Kirche ein reichhaltiges Angebot.

Auch dieses Jahr ist wieder der ökumenische Jugendkreuzweg mit am Start gewesen. Mit wie ich finde coolen Motiven.

Für Karsamstag hat sich das Pfarrerehepaar Pia und Christoph Schäfer etwas Besonderes ausgedacht. Die mehr als 1.500 Teilnehmenden ihrer WhatsApp-Fastenaktion konnten ihnen ihre Gebetsanliegen schicken. Daraus haben sie einen Klagepsalm verfasst. Er erzählt davon, was die Menschen heutzutage bewegt und belastet. Popkantorin Sarina Lal hat zum Text eine Melodie komponiert und das Lied eingesungen. Am Karsamstag wird er über die sozialen Medien veröffentlicht: Instagram-Kanal @kircheoldenburg oder Youtube-Kanal der Ev.-luth. Kirchengemeinde Steinfeld.

Die dritte Idee – von der auch der Titel des Blogbeitrags geliehen ist – nimmt die österliche Zeit mit in den Alltag ab Osterdienstag. Die Jugendkirche in Delmenhorst lädt Jugendliche ein, freie Zeit gemeinsam in den Räumen von St. Paulus zu verbringen. Nach dem Motto: Ostern ist gerade vorbei, aber die Sache ist noch nicht gegessen, wird auf tierwohlfreundliche Art ein süßes Osterlamm gebacken. Und für Konfis lohnt sich der Besuch gleich doppelt.

Konfi-Gottesdienst am Aschermittwoch

Was für ein schillerndes Kleid unser Phönix trug! Jede und jeder Konfi durfte sich ein farbiges Chiffonband des Phönix als Andenken mit nach Hause nehmen. Sich persönlich mit einem Aschekreuz segnen lassen. Dinge, die zum Vergessen sind, in einer Feuerschale verbrennen. Eine Kerze zur Erinnerung anzünden. Am sich am Ende mit einem Snack und einem warmen Getränk auf dem Kirchhof stärken.

Über 100 Konfis und auch einige Erwachsene waren mit dabei beim Konfi-Gottesdienst Leben aus Asche am Aschermittwoch in der St. Johannes-Kirche in Oldenburg-Kreyenbrück. Vorbereitet vom KAJAK-Team Oldenburg und durchgeführt mit Unterstützung von Teamer:innen der ejo und Musik von Melina Röben und einer Rapperin – gemeinsam performten sie eindrücklich das Lied Ascheregen von Caspar.

Wir waren der Meinung, dass der Beginn der Passionszeit ein guter Anlass ist, ihn mit Konfis zu thematisieren und zu feiern. Die Stimmung war vielleicht etwas ruhiger und ernster als bei anderen Jugend-Gottesdiensten. Schließlich ging es ja auch darum, dass man manchmal am liebsten Asche auf das eigene Haupt streuen möchte.
So wie Petrus, der verängstigt am erkalteten Feuer im Hof des Hohepriesterpalastes sitzt. Und leugnet, zu Jesus zu gehören, als ihn andere auf sein Jüngersein ansprechen. Auf keinen Fall will er selbst zum Opfer werden. Ganz langsam erst wächst angesichts der Ostererfahrung für ihn und viele andere die Hoffnung, dass Jesu Tod nicht das Ende aller Träume ist. Aber bis dahin ist noch ein Stück Weg durch das Dunkel zu gehen.

Wir heben unsere Motto-Schilder, mit denen wir zu Beginn des Gottesdienstes skandierten und den etwas zerrupften, aber immer noch sehr ansehnlichen Phönix auf. Vielleicht fürs nächste Jahr…