Leben und Tod, Sterben und Auferstehung – KAJAK-Fachtag

Abschied – Sehnsucht – Hoffnung. Diese drei Leitmotive begleiteten uns durch den Fachtag am 27.11. in Bremen-Oslebshausen. Christine Poppe (Religionspädagogik und Medien) und Heiko Lucht (Pool der Jugendarbeit) stellten Verantwortlichen der Konfizeit thematische Bausteine zum Themenbereich Leben und Tod, Sterben und Auferstehung vor.

Am Vormittag erproben wir in gebotener Konzentration einen alltagstauglichen Baustein, der nicht bei der klassischen informativen Erarbeitung stehen bleibt.
Wir starten mit einem Lied der Toten Hosen: „Alles ist eins“.
Nach einem Austausch über unsere persönlichen Gedanken und Fragen zum Thema begegnen wir Menschen, die bis zu ihrem Tod in einem Hospiz zu Gast waren (Ein beeindruckendes Fotobuch dazu: Beate Lakotta, Walter Schels: Noch mal leben vor dem Tod.) Was für Gedanken machen wir uns angesichts ihrer Lebensgeschichte? Welche Fragen würden wir ihnen gerne stellen? Und welche letzten Wünsche erfüllen? Bewegend ist, als wir im Anschluss unaufdringliche Fotos sehen, die dieselben Menschen einige Tage später nach ihrem Versterben abbilden. Für jede und jeden zünden wir eine Kerze an.
Der anschließende Film über den Besuch einer jungen Pfarrerin bei Bestatter René aus dem Fundus der Basis-Kirche löst unterschiedliche Reaktionen aus.

Nach dem Mittagessen wandern wir durch die aufwändig inszenierten und detailreichen Rauminstallationen des Gemeindehauses, die am Ende der zwei Wochen von insgesamt 20 Konfi-Gruppen besucht sein werden.

Im Raum 1 steht unter der Überschrift „Das (gelebte) Leben feiern“ das mexikanische Fest „Dios de los Muertos“ im Mittelpunkt, verknüpft mit Erinnerungsfotos an Menschen, die einmal gelebt haben. 90 % der Konfis ist dieses Fest bekannt, weil sie den Film Coco- Lebendiger als das Leben! gesehen haben.

In Raum 2 mit dem Titel „Tod und Trauer“ spielen wir das ganze Leben vom Säugling bis zum flügelschlagenden Engel mal eben schnick-schnack-schnuck durch, um dann Schreibgespräch zu den Stichworten Abschied-Sehnsucht-Hoffnung zu führen. Dann sehen wir ein intensives Musikvideo über trauernde Menschen, die durch Unglücke, Krankheiten und tragische Ereignisse nahe Angehörige verloren haben. Was für Gefühle bewegen sie? Was würde die verstorbene Person bei einem Wiedersehen sagen? An was erinnere ich mich besonders, wenn ich an die verstorbene Person denke?
Hier ist auch Raum für unsere Traurigkeit und unsere Tränen.

„Vor dem Spiegel: Meine Abschiede-meine Sehnsüchte-meine Hoffnungen“ heißt Raum 3. An Stationen haben Gefühle und Gedanken aus dem vorigen Raum Platz: Es gibt eine Gebetsecke am Kreuz, eine Namenswand, eine Kerzenschale, ein Spiegelscherbenbild und einen Rahmen für Fragen. Außerdem liegen an einer Redeinsel Gesprächsimpulse.
Aus diesem Raum heraus werden wir in kleinen Gruppen zunächst zum Spiegel geführt, der vor einer weiteren Tür installiert ist. Darauf steht: Jetzt sehen wir nur ein unklares Bild… dann aber schauen wir Gottes Angesicht. Jetzt erkenne ich bruchstückhaft, … dann aber erkenne ich, wie ich schon jetzt erkannt bin. Wir werden eingeladen, einen Blick hinter diese Tür zu werfen: Dort könnt ihr erleben, wie wir es uns hinter dem Spiegel vorstellen.

Vor Raum 4 „Hinter dem Spiegel“ bekommen wir Silent Kopfhörer, über die wir die weiteren Anweisungen und im Raum dann bei bei sanfter Musik im Hintergrund stärkende Sätze („Du bist wertvoll“, „Gott ist da“, …) hören. Im Raum sind Kerzen, Lichtsäulen, ein Sternenhimmel, Liegestühle, eine Liegefläche. Wir erleben den Raum, suchen uns einen Platz nur für uns allein und schauen durch die Rückseite der Tür hindurch in den vorherigen Raum der Lebendigen.

Beim Hinausgehen begegnet uns im Flur (Raum 5) unter dem Motto „Zurück im Leben“ ein Spiegel mit dem Text „Willkommen zurück!“ An einer Wand finden sich Wortkarten, die wir mit den Gefühlen und Gedanken des letzten Raumes verbinden können (Zuversicht, Stille, Geborgenheit, Stille, Sicherheit, Freiheit…).

Im Raum 6 „Sammlung und Segen“ werden unsere Emotionen und Gedanken aufgefangen, Rückblick auf den eben gegangenen Weg ausgetauscht und eine Segen gesprochen.

Übrigens: Infos zu den Inhalten des Fachtags gibt es bei uns in der Konfizeit. Und veröffentlicht wird das gesamte Konzept im neuen Heft Konfi-Arbeit praktisch (früher KU-Praxis) 70 im Sommer 2025.

Der Fachtag war ein Gewinnn für alle, die mit dabei waren, stellen wir am Ende fest. Vor allem: Es ging wesentlich nicht um „praktische Fragen“ zum Thema (Was geschieht mit einem Verstorbenen beim Bestatter? Wie gestaltet sich eine Beerdigung?), sondern um Gefühle, um Ängste und Sorgen, Gedanken und Fragen, die uns existentiell bewegen.

Ob es wohl möglich wäre, zu einzelnen Themen der Konfizeit in einer Region jeweils an einem Ort „aufwändigere“ Installationen mit Teamer:innen und Konfis zu erarbeiten und dann die Konfi-Gruppen aus der Nachbarschaft alle zu sich einzuladen?

Jugendkulturen im Archiv und im Jetzt

Jerry, ein freundlicher 30jähriger Graffiti-Künstler, führt uns durch Kreuzberg. Er zeigt uns mit Tags und Street Art gestaltete Brandwände. Wir lernen, dass es die Sprayer-Ethik verbietet, sich gegenseitig in die Graffitis reinzusprayen. Dass es manche trotzdem tun und es gefährlich sein kann, sich mit diesen Typen anzulegen…

Die Graffiti-Tour durch Berlin haben wir über das Archiv der Jugendkulturen gebucht, das wir am Tag zuvor besucht haben. Gabriele Rohmann, Co-Leiterin des 1997 als Verein gegründeten Archivs, gibt uns einen Einblick in die Vielfalt der Jugendkulturen in Geschichte und Gegenwart.
Jugendkulturen ziehen sich durch alle Milieus und sind gelebte Orte kultureller und politischer Bildung und gesellschaftlicher Auseinandersetzung.

Hier im Archiv lagern über 100.000 Medien, u.a. 3.000 Bravo-Hefte und über 30.000 Fanzines – die größte Sammlung dieser Art in Europa. Jede und jeder kann sich hier einbuchen und Recherchen betreiben. Ausstellungen, Projekte zur Medienkompetenz und und vieles mehr findet hier statt und kann auch in die eigene Region eingeladen werden.

Im zweiten Teil des Besuchs beschäftigen wir uns in Teilgruppen mit Verschwörungserzählungen bzw. mit Foto- und Video-Projekten.

WIR sind die Konfi-Dozent:innen der EKD, die auf ihrer Jahrestagung vom 4.-8. November das ganze Themenfeld unserer Arbeit in den Blick nehmen, aktuelle Entwicklungen diskutieren und Verabredungen für das kommende Jahr treffen.
Gerade in Krisenzeiten mit erschütternden Wahlergebnissen und zerrütteten Koalitionen tut die gegenseitige Ermutigung doppelt gut.

Tagungsort ist die Zentrale von Brot für die Welt. Jugendreferent Johannes Küstner informiert über Bildungmaterialien zu 5000 Brote, Globales Lernen und Bildung für nachhaltige Entwicklung und diskutiert mit uns über zukünftige Projekte.

In der Kapelle der Versöhnung an der Bernauer Straße berührt uns die Geschichte der ehemals geteilten Stadt. Die Kapelle selbst ist gebaut aus Lehmwänden mit Steinen aus der ehemaligen Versöhnungskirche, die direkt im Todesstreifen stand und – obwohl den DDR-Grenzern ein Dorn im Auge – erst 1984 abgerissen wurde.

Einen Tag rückt unsere Fachzeitschrift KU-Praxis – ab nächstem Jahr dann Konfi-Arbeit praktisch – in den Mittelpunkt. Dietrich Steen, Programmleiter des Gütersloher Verlags, informiert uns über die Verkaufszahlen und unterstützt die Arbeit unseres Redaktionsteams. Wir ziehen eine Zwischenbilanz bezüglich des neuen Heftes mit dem Arbeitstitel Identität, das im Juli 2025 erscheinen wird. Und wir legen das Thema Christsein in der Welt für das übernächste Heft fest. Ab jetzt gehen wir auf die Suche nach Autor:innen.

Abends gehen die einen tanzen, zu Konzerten, zur Rocky Horror Picture Show, erkunden die vielfältige Kneipenwelt im Kiez oder hängen an der Hotelbar ab – die allerdings spätestens um 22 Uhr dicht macht. Zeit fürs Fachsimpeln, (welt)politisches Wehklagen und Austausch über privates Wohlbefinden. Es soll auch einige geben, die bis nach Mitternacht Mails und Protokolle schreiben. Die Konfi-Welt zuhause dreht sich ja weiter.

Nächstes Jahr tagen wir in Marburg. Unser Schwerpunkthema wird dann „Spiritualität“ sein.

Miteinander leben lernen

Meine Mutter ist gerade 85 Jahre alt geworden. Ich freue mich sehr, dass sie diesen Geburtstag feiern kann. Und sogar zusammen mit meinem Vater, der noch ein wenig älter als sie ist. Klar gibt es gesundheitliche Einschränkungen, die man beim Älterwerden akzeptieren muss. Aber es gibt viele Dinge, die man im Alter genießen kann. Elke Heidenreich, 81 Jahre alt, hat ein kleines Buch mit dem Titel Altern dazu verfasst.

Bei unserem letzten KAJAK-Netzwerk-Treffen haben wir uns darüber ausgetauscht, wie das Thema „Alt und Jung“ in die Konfi- und Jugendarbeit eingebracht werden kann.
Eine Kollegin erzählte von einem thematischen Gottesdienst, de eigentlich eher für Jugendliche entwickelt wurde, zu dem aber auch ein Gruppe älterer Menschen kam. Diese interessante Mischung – die gibt es ja eigentlich jeden Sonntag im Gottesdienst, wenn Konfis mit dabei sind – ermöglichte einen tollen Austausch von Gedanken zwischen den Generationen.
In vielen Gemeinden gibt es inzwischen Digital-Projekte, bei denen junge Digital Natives Senior:innen den Umgang mit Tablets etc. beibringen.
Gemeindeprojekte, bei denen Konfis im Seniorenkreis mit dabei sind, Altenheime besuchen und im Advent Plätzchen in die Häuser älterer Mitbürger:innen tragen, gibt es ohnehin in großer Zahl.
Es trifft sich gut, dass zunehmend mehr junge Menschen wieder gerne kochen und backen. Das ermöglicht dann ja schöne, kreative und wohlschmeckende Begegnungen.
Lohnen sich solche Treffen? Was können Jugendliche, abgesehen vom diakonischen Gedanken, der oft dahinter steht, für sich, ihr Leben und ihren Glauben lernen?
Vielleicht ermöglicht das Miteinander ja neue Erkenntnisse über das eigene „Körperbild“. Bei alten Menschen kann man lernen, dass der Jugendschönheitswahn, der dafür sorgt, dass Menschen hart an sich arbeiten, irgendwann an seine Grenzen kommt – zu diesem Thema gibt es übrigens eine „hübsche“ Sequenz im Film The Apprentice in Bezug auf Donald Trump.

In einer Gemeinde entwickeln wir gerade ein neues Konzept für die Konfizeit. Eine der Ideen besteht darin, verschiedene Konfi-Modelle mit einem besonderen Profil anzubieten. Neben Theater, Musik, Kunst & Kreativ und Kirche gibt es den mutigen Vorschlag, ein Kursmodell mit dem Thema „Alt und Jung“ zu überschreiben. In diesem Modell gäbe es viele Möglichkeiten, Begegnungen von Konfis mit älteren Menschen zu gestalten. Warum nicht Interviews zum Thema „Wie stellen Sie sich Gott vor?“ oder „Jesus“ führen. Oder alte Familien-Bibeln aufschlagen und deren Geschichte durch viele Jahrzehnt erforschen. Oder gemeinsam in der Bibel lesen. Oder Fotoalben mit echten Schwarzweißbildern durchzustöbern.
Inzwischen gibt es ja immer mehr Ältere, die für die Konfi-Generation im Ur-Großelternalter sind. Wenn es da nicht Spannendes zu erzählen gibt… Und das Thema „Leben und Tod“ ist allemal hier zu verorten.
Ob sich unter der Überschrift „Alt und Jung“ ein ganzer Konfikurs gestalten lässt, müsste man noch mal überlegen. Aber ich ahne, dass es sich lohnen könnte…

Aktion 5000 Brote feiert 10jähriges Jubiläum

200 Jugendliche feierten in Berlin Auftakt der Aktion von Kirche und Handwerk

Mit einem festlichen Gottesdienst in der Gethsemanekirche in Berlin Prenzlauer Berg wurde am Erntedanksonntag das zehnjährige Jubiläum der Aktion „5.000 Brote – Konfis backen Brot für die Welt“ gefeiert. Etwa 200 Jugendliche, Christian Stäblein, Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, und Bäckerpräsident Roland Ermer beteiligten sich am Gottesdienst. Die Aktion verbindet seit einem Jahrzehnt Konfirmandenarbeit mit sozialem Engagement und Handwerkskunst.

Mit dem Leitsatz „Jetzt geht das Backen los!“ am Ende des Gottesdienstes ist nun offiziell der Startschuss gefallen. Deutschlandweit backen Konfirmand*innen aller Landeskirchen der EKD mit lokalen Bäcker*innen bis zum 1. Advent für den guten Zweck. Mit den Spenden werden Bildungsprojekte von Brot für die Welt unterstützt – in diesem Jahr in Malawi, Vietnam und Paraguay.

Vor dem Festgottesdienst war Pfarrer Tobias Kuske mit einer Gruppe in der Berliner Bäckerei Siebert zu Gast. Dort bekamen sie einen ersten Einblick in den Handwerksberuf. Am Samstag vor dem Gottesdienst lernten Konfirmand*innen der Kirchengemeinde in einem Workshoptag mit Brot für die Welt das Projekt in Vietnam kennen. „Die Jugendlichen haben erfahren, wie die Lebenswirklichkeit von Kindern und Jugendlichen in Vietnam aussieht. Das ist eine wichtige Voraussetzung, um sich für eine gerechtere Welt zu engagieren“, erklärte Pfarrer Kuske in seiner Einführung beim Gottesdienst die Intention der Aktion. Im Gottesdienst backten Bischof Christian Stäblein und Bäckerpräsident Roland Ermer gemeinsam mit den Jugendlichen im Altarraum ein Brot, das während der Abendmahlsfeier ausgeteilt wurde. Nach dem Gottesdienst konnten sich die Gemeindemitglieder über ein Brot aus der Bäckerei Siebert freuen.

Insgesamt blickt die Spendenaktion 5.000 Brote auf zehn erfolgreiche Jahre zurück. Bislang haben über 60.000 Konfirmand*innen etwa 230.000 Brote für den guten Zweck gebacken und dabei über eine Million Euro Spenden für Brot für die Welt gesammelt. Diesen Erfolg würdigte Bischof Stäblein in seiner Predigt gestern und dankte allen Gemeinden, Konfirmand*innen und teilnehmenden Bäckereien im ganzen Land.

Auch bei uns in der oldenburgischen Kirche beteiligen sich einige Kirchengemeinden an der erlebnis- und segensreichen Aktion, u.a. in Delmenhorst, Achternmeer und Oldenburg. Gerne können sich weitere Interessierte beteiligen. Infos gibt es auf der Aktions-Website und natürlich in der Konfizeit

Was der Seele junger Menschen helfen kann

„Unsern Kindern geht´s nicht gut“ titelt die ZEIT vom 22. August. Das Dossier stellt eine Klinik für Kinder- und Jugendpsychatrie in Potsdam vor. Und im Ressort WISSEN wird gefragt: „Können wir euch helfen?“ Wissenschaftler warnen vor der psychischen Krise einer ganzen Generation. Fünf Jahre lang haben mehr als 50 Fachleute aus vielen Ländern die Seelenlage von Kindern und Jugendlichen rund um den Globus erforscht.

Das eindeutige Ergebnis: Psychische Probleme unter jungen Menschen haben in den letzten zwei Jahrzehnten massiv zugenommen. Jetzt sei für alle, die mit Kindern und Jugendlichen zu tun haben, womöglich die letzte Chance, aktiv zu werden.
Schädliche Megatrends wie unzureichende Maßnahmen gegen den Klimawandel, eine unsichere digitale Welt, soziale Ausgrenzung, unsichere Arbeitsverhältnisse, eingeschränkter Zugang zu bezahlbarem Wohnraum und Ungleichheit zwischen den Generationen sorgen für eine globale Krise. Und sorgen dafür, dass fast jedes vierte Kind psychische Auffälligkeiten (Stand Herbst 2022) zeigt. 45 Prozent der Krankheitslast der 10-24-Jährigen gehen auf entsprechende Störungen zurück.

In Deutschland wurden keine Zahlen erhoben – es gibt auch nicht sehr viele. Trotzdem können viele von uns, die sich mit Kindern und Jugendlichen beschäftigen, diesen Trend auch bei uns feststellen. Nach der Coronapandemie ist die Zahl der Depressionen zwar wieder auf das Vor-Corona-Niveau zurückgegangen, aber Angstsymptome, Verhaltensauffälligkeiten, emotionale Probleme, Hyperaktivität und Schwierigkeiten mit Gleichaltrigen bleiben erhöht.

Berichte über Freizeitmaßnahmen aus diesem Sommer bestätigen landauf, landab eindeutig, dass viel mehr junge Menschen psychisch belastet sind. Das fällt im Alltag oft nicht so auf, weil viele sich in sich zurückziehen, wenn sie Probleme haben. Wenn die Anspannung der Schule für eine Weile fort ist, treten innere Konflikte umso deutlicher zutage.

Auch von daher macht es Sinn, wenn in all unseren Bezügen der Kinder- und Jugendarbeit gute Schutzkonzepte erarbeitet und eingeübt werden, die Sicherheit geben und Räume für Gespräche und seelsorgerlichen Beistand öffnen.

Wie kann Kindern und Jugendlichen in dieser Situation konkret geholfen werden?
Eltern, Lehrkräfte, Trainer:innen, Jugendarbeiter:innen etc. müssen eine Unsicherheitstoleranz entwickeln, d.h. unklare Situationen als Krise aushalten lernen und besonnen handeln. Das erinnert mich ganz konkret an unser KonfiCamp im Blockhaus Ahlhorn vor ein paar Wochen. Da hatten wir am letzten Abend genau so eine Situation, in der es darauf ankam, nicht in Panik zu verfallen, sondern einen kühlen Kopf zu bewahren.

In der Zeit der Pubertät werden neben den Eltern andere Menschen zunehmend wichtig, um Konflikte zu erkennen und dann auch zu bearbeiten. Andere Eltern, bei denen die Tochter oder der Sohn öfters zu Gast sind, eine gute Freundin, der beste Freund. Und vielleicht, so wird ausdrücklich erwähnt, schlägt jetzt die Stunde der Patentante oder des Patenonkels. Sie können zu Vertrauten und hilfreichen Ansprechpersonen des Teenagers werden.

Tauchen psychische Probleme auf, sind Kinder- und Hausärzt:innen die erste Anlaufstelle, ebenso sozialpädiatrische Zentren und Familienberatungsstellen.

Viele Informationen zum Thema psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen finden sich auf dem Portal ich-bin-alles.de.