Tolle Anregungen für die Konfi-Arbeit liefert die neue und kostenfrei erhältliche digitale Ausgabe „anknüpfen“ mit dem Schwerpunkt Konfi lebt nicht vom Brot allein.
„Du bist, was du isst?“ – Essen ist ein Thema, das weit über die reine Nahrungsaufnahme hinausgeht. Es berührt Fragen der Ethik und des Lebens, des Selbstbildes und des Gottesbildes. Gemeinsam mit den Konfis geht es in den Bausteinen lustig, tiefgründig, handwerklich und nachdenklich zu:
Tod an der Festtafel – ein Krimidinner +++ Segensbrötchen – ein Werkstattgottesdienst +++ Konfi-Restaurant – wir kochen und essen zusammen +++ Essen hält Leib und Seele zusammen +++ Elia versus Wild +++ Ein Rezept fürs Leben +++ Das kommt (nicht) auf meinen Teller +++ Dann werden Steine sprechen +++ Konfi-Backtag zum Thema Abendmahl +++ Abendmahl als Versöhnungsmahl – Jakob und Esau für Konfi3 +++ Spieglein, Spieglein an der Wand…
Das vertrautes Essen wesentlich für das Wohlbefinden ist, zeigt sich nicht zuletzt bei Camps und Freizeiten. Letzte Woche in Ahlhorn stieg die Stimmung bei vielen Teilnehmer:innen deutlich, als es für die Nicht-Vegetarier Schnitzel gab und tags darauf Gyros mit Pommes und schließlich Spaghetti-Bolognese. Begeistert wurde aber auch das großzügige Melonen-Angebot zum Abendbrot unter freiem Himmel aufgenommen. Und Stockbrot am Lagerfeuer ist immer mehr als nur eine kleine Leckerei am Abend.
https://www.kajak-oldenburg.de/wp-content/uploads/2024/08/IMG_2975-scaled.jpeg19202560Matthias Hempelhttps://www.kajak-oldenburg.de/wp-content/uploads/2020/09/kajak.pngMatthias Hempel2024-08-01 16:46:402024-08-01 16:46:41Du bist, was du isst?
Gestern kam per Post die Einladung zu einer Konfirmation. Die Tochter eines Cousins feiert Ende April. Wie schön.
Mit dem kommenden Sonntag wird überall im Land der Reigen der vielen Konfirmations-Gottesdienste eröffnet. „Wie die neugeborenen Kinder“ (so die lateinische Bezeichnung des Sonntags nach Ostern: Quasimodogeniti) werden sich die Konfis bzw. die nun bald Konfirmierten nicht fühlen. Aber ernstgenommen und in die Mitte der Aufmerksamkeit gerückt.
Ich selbst darf in diesem Jahr als Pfarrer an zwei Konfirmationen mitwirken. Am „Sonntag des guten Hirten“ und am „13. Sonntag nach Trinitatis“. Für den Gottesdienst am 14. April laufen die Vorbereitungen natürlich schon. Die Kleiderfrage ist längst geklärt und die Einladungen an die Gäste wurden verschickt. Am Elternabend wurde über das Fotoshooting gesprochen und die Kollekte festgelegt. Das Gottesdienstprogramm mit den Liedern ist fertig, die Konfi-Sprüche werden noch auf die Konfirmationskerzen geklebt und am Donnerstag vorher noch einmal der Gottesdienstablauf „durchgespielt“ inklusive der Frage, wer denn nun endgültig mit wem in die Kirche einziehen und miteinander eingesegnet werden möchte. Die Predigt ist zwar noch nicht geschrieben, aber der Titel steht: „Alles Liebe!“ – in Anlehnung an die Jahreslosung aus 1. Korinther 16, 14. Dazu passt das Fotomotiv auf dem Gottesdienstprogramm. Ein Herz aus den Buchstaben dieser zwei Worte, kreuzförmig umwunden mit einem Verbandstuch. In den Buchstaben finden sich farbig gezeichnet kleine Szenen, die die Auswirkung des Mottos hinein ins Leben zeigen: Hände, die einander reichen. Ein Junge, der mit erhobenem Blick und gefalteten Händen erwartungsvoll betet. Eine Mutter, die ihrer Tochter, die grade mit verschränkten Armen auf ihrem Stuhl hockt, tröstend auf die Schulter legt. Ein Mädchen, das entspannt selig vor sich hin träumend auf einer Blumenwiese liegt. Ein Junge, der eine Autoscheibe putzt. Ein Pflaster, das auf einen verletzten Ellenbogen geklebt wird…
Das Titelbild des Beitrags ist ein bunter Mix von Konfirmationskarten. Eine davon ist ganz neu, die anderen Teil meiner stetig wachsenden Sammlung. Auf der neuen Karte finden sich auf hellblauem Untergrund viele Symbole, die die guten Wünsche zur Konfirmation unterstreichen: Blume, Sonne, Herz, Hand, Taube, Zweig, Stern, Konfetti. Ich werde sie zur Konfirmation an Anna verschenken.
Was für ein schillerndes Kleid unser Phönix trug! Jede und jeder Konfi durfte sich ein farbiges Chiffonband des Phönix als Andenken mit nach Hause nehmen. Sich persönlich mit einem Aschekreuz segnen lassen. Dinge, die zum Vergessen sind, in einer Feuerschale verbrennen. Eine Kerze zur Erinnerung anzünden. Am sich am Ende mit einem Snack und einem warmen Getränk auf dem Kirchhof stärken.
Über 100 Konfis und auch einige Erwachsene waren mit dabei beim Konfi-Gottesdienst Leben aus Asche am Aschermittwoch in der St. Johannes-Kirche in Oldenburg-Kreyenbrück. Vorbereitet vom KAJAK-Team Oldenburg und durchgeführt mit Unterstützung von Teamer:innen der ejo und Musik von Melina Röben und einer Rapperin – gemeinsam performten sie eindrücklich das Lied Ascheregen von Caspar.
Wir waren der Meinung, dass der Beginn der Passionszeit ein guter Anlass ist, ihn mit Konfis zu thematisieren und zu feiern. Die Stimmung war vielleicht etwas ruhiger und ernster als bei anderen Jugend-Gottesdiensten. Schließlich ging es ja auch darum, dass man manchmal am liebsten Asche auf das eigene Haupt streuen möchte. So wie Petrus, der verängstigt am erkalteten Feuer im Hof des Hohepriesterpalastes sitzt. Und leugnet, zu Jesus zu gehören, als ihn andere auf sein Jüngersein ansprechen. Auf keinen Fall will er selbst zum Opfer werden. Ganz langsam erst wächst angesichts der Ostererfahrung für ihn und viele andere die Hoffnung, dass Jesu Tod nicht das Ende aller Träume ist. Aber bis dahin ist noch ein Stück Weg durch das Dunkel zu gehen.
Wir heben unsere Motto-Schilder, mit denen wir zu Beginn des Gottesdienstes skandierten und den etwas zerrupften, aber immer noch sehr ansehnlichen Phönix auf. Vielleicht fürs nächste Jahr…
https://www.kajak-oldenburg.de/wp-content/uploads/2024/02/Phoenix-Ausschnitt.jpeg20481536Matthias Hempelhttps://www.kajak-oldenburg.de/wp-content/uploads/2020/09/kajak.pngMatthias Hempel2024-02-15 18:25:442024-02-15 18:29:21Phönix aus der Asche
Welche biblische Geschichte eignet sich für die Begrüßung von 21 Konfi3-Kindern zum Beginn ihrer Kurszeit? Nach einigen Überlegungen lande ich bei der „klassischen“ Erzählung von der Segnung der Kinder aus Markus 10. Kennen die Kids und ihre Eltern und die sonntagserfahrene Gemeinde diese Geschichte nicht zur Genüge aus Taufgottesdiensten? Wie oft habe ich selbst das Taufevangelium gelesen oder in eigenen Worten erzählt!
Egal. Ich bleibe dabei. Aus Gründen der Anschaulichkeit und der Hoffnung, etwas mehr Aufmerksamkeit bei den Gottesdienstteilnehmer:innen in der menschenvollen Christuskirche (9 Uhr Beginn!) in Essen (Oldenburg) zu bekommen, bringe ich Erzählfiguren mit. Ich platziere Jesus mit einigen Kindern in der Mitte des Altartisches. Ein Elternpaar und zwei Jünger stehen mit etwas Abstand jeweils seitwärts. Als Textgrundlage verwende ich Bildbeschreibungen des Erzähltheaters (Kamishibai) der Don Bosco Medien. Erzählfiguren und Erzähltheater in Hülle und Fülle gibt´s übrigens zum Ausleihen in der Medienstelle der Arbeitsstelle Religionspädagogik.
Bis zur letzten Minute strömen die teilweise noch etwas müden Kinder mit ihren Eltern in die Kirche. Der Küster lässt die Glocken noch etwas länger läuten. Ein Vater fragt, ob er denn auch mit dabei sein soll. „Selbstverständlich“, antworte ich. Er schickt seine zwei Kinder schon mal rein und parkt sein Auto ordentlich. Der Organist sorgt für einen schwungvollen Auftakt. Nach der Begrüßung singen wir „Preiset den Herrn“ und sind konditionell gefordert beim wiederholgen Aufstehen und wieder Hinsetzen. Aber alle machen mit! Etwas meditativer geht es zu beim gemeinsame Körpergebet. Britta Schene, eine der vier Ehrenamtlichen, die die Konfi3-Zeit verantwortlich durchführen, macht Lust auf den Kurs „Was für Geschichten!“ Das Konfi3-Team stellt sich vor. Eine Frau sagt: „Ich bin so begeistert von dem Konzept, da freue ich mich, mitarbeiten zu dürfen.“ Eine andere ist die Mutter eines Konfi3-Jungen und findet es wichtig, das Team zu unterstützen. Wir singen „Ins Wasser fällt ein Stein“. Bei der Predigt, bei der ich sicher noch viel besser die sehr ausdrucksstarken Erzählfiguren in Szene setzen könnte, sind viele junge und ältere Menschen sehr konzentriert dabei. Nach einem lautstarken „Laudato si“ werden die Kinder mit Namen aufgerufen, kommen nach vorne und erhalten als Geschenk eine Kette mit einem Baummotiv. Ich lade die Eltern ein, auch nach vorne zu kommen und ihre Kinder selbst zu segnen. Sie machen sich die Worte eines bildreichen Zuspruchs zu eigen: „Gott segne dich mit der Fröhlichkeit der Forelle…“ Das ist eine berührende Szene, die Kinder mit ihren Eltern auf diese Weise miteinander verbunden zu erleben. Es wirkt gar nicht inszeniert, wie ich anfangs befürchtet habe. Bei „Gottes Liebe ist so wunderbar“ werde ich von zwei Konfi3-Mädchen unterstützt, die selbstbewusst rufen, dass sie die Bewegungen schon kennen. Na denn! Nach Fürbitte, Vaterunser, Ausgangssegen und Orgelnachspiel ist der Gottesdienst beendet. Ein Mädchen sagt beim Rausgehen: „Was, schon vorbei!“ Ich nehm das mal als gutes Zeichen.
https://www.kajak-oldenburg.de/wp-content/uploads/2023/09/Jesus-segnet-die-Kinder-mit-Erzaehlfiguren-scaled.jpg25601920Matthias Hempelhttps://www.kajak-oldenburg.de/wp-content/uploads/2020/09/kajak.pngMatthias Hempel2023-09-07 19:50:502023-09-07 20:04:10Segen für die Konfi3-Zeit
Der Vater von Lenox erzählt gestern beim Elternabend, dass er von Kirche bisher gar nichts mitbekommen hat. „Ich bin nicht getauft und konfirmiert. Aber mein Sohn soll das mal machen, diese Konfizeit. Meine Frau hat ihn dazu angemeldet. Er kennt ja auch schon viele aus seiner Grundschulklasse. Und wenn er geht, dann soll er auch verbindlich kommen.“ Und dann fragt er: „Und was lernen die Kinder hier?“ In der gebotenen Kürze zählen Britta Schene und ich auf, was im neuen Konfi 3 – Kurs inhaltlich gemacht wird.
Zur Erläuterung: Konfi 3 bedeutet, dass für Kinder in der dritten Grundschulklasse eine altersentsprechende Konfizeit von der Kirchengemeinde angeboten wird. Entwicklungspsychologisch sind Kinder mit 8 Jahren in der Regel in einer stabilen Phase und zeigen große Bereitschaft, sich auf Neues einzulassen. Mit ihren neugierigen Fragen und der ganzen Vielfalt an Emotionen können sie z.B. in biblische Geschichten eintauchen, mit bangen, leiden und sich freuen.Der zweite Teil der Konfizeit findet dann in der achten Klasse statt.Zwischen diesen beiden Kursjahren gibt es in lockerer Folge Angebote der Gemeinde- und der Kinder- und Jugendarbeit – vom Kirchenkino bis zur Ferienfreizeit.
Das ehrenamtliche Team in Essen (Oldenburg), zu dem noch Annelene Ortbrink und eine weitere Teamerin gehören, ist ganz begeistert vom neuen Konfi 3-Praxiskonzept „Was für Geschichten! Ein Konfi 3 – Jahr mit der Bibel gestalten“ von Babett Flügger (gerade vor ein paar Tagen wurde Babett feierlich in den Ruhestand verabschiedet) und Christine Poppe, meinen beiden Bremer Kolleginnen in der Konfi-Arbeit. Das Konzept bietet 12 Einheiten, die jeweils eine Bibel-oder Glaubensgeschichte in den Mittelpunkt stellen. Jede Einheit folgt einer gleich bleibenden Grundstruktur und erschließt mit Hilfe verschiedener Methoden und Zusatzmaterialien die jeweilige Geschichte so, dass die Kinder die religiöse Aussage auf ihr eigenes Leben beziehen können. Insbesondere jungen Menschen, die bisher keine intensive religiöse Sozialisation erlebt haben, wird so eine unaufdringliche Begegnung mit dem Glauben ermöglicht. Ein tolles Buch, dass sich zur Verwendung auch über die Konfi 3-Arbeit hinaus lohnt.
Einmal im Monat am Samstagvormittag treffen sich ab September ein Jahr lang die 21 neuen Konfi 3-Kinder – so viele waren es noch nie! Zusätzlich können sie den Kindergottesdienst der Gemeinde besuchen. So eine große Gruppe ist natürlich eine Herausforderung. Deshalb unterstützen immer zwei Eltern die Treffen durch eine kleine erfrischende Mahlzeit zwischendrin und ihre Mitwirkung in der Gruppenarbeit. Mit dem Nebeneffekt, dass die Eltern einen Einblick in die thematische Arbeit bekommen und sich auch mit ihren Gedanken, Fragen und Ideen einbringen können. Was sich die Eltern für ihre Kinder für das nächste Jahr wünschen, frage ich? „Sie sollen was lernen über die Kirche und Gott. Und sie sollen Spaß haben.“ Da sind wir uns mit den Eltern also schon mal einig. Los geht´s mit einem Familiengottesdienst zur Begrüßung am 27. August.
Kunst-Werke und andere Erträge des Konfi 3 – Kurses 2022/2023Ok – diese Abendmahls-Darstellung stammt nicht aus Essen, sondern aus der Kirche in Langwarden, dem diesjährigen Ziel der schönen Lehrfahrt des Oberkirchenrates
Erst vor etwas einer Woche, am Johannistag – 24. Juni – haben wir mit den sieben Kindern des letzten Kurses und ihren Familien einen Segnungs- und Abendmahlsgottesdienst gefeiert. Fröhliche Lieder, wie auch schon zum Taufgottesdienst eines Konfi 3-Kindes vor ein paar Wochen, die gemeinsame Vorstellung einiger Kurs-Kunstwerke und ganz souverän eingebrachte Fürbitten der Kids gehörten dazu. Es war schön zu erleben, wie sehr sich die Mädchen und Jungen in Kirche und Gemeindehaus zuhause fühlen und konzentriert und fröhlich die frisch gebackenen Abendmahlsbrötchen an ihre Familien ausgeteilt haben.