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St. Petri zu den Fischteichen – Fahrradfahren und Wandern in den Bergen – Laufen auf dem Deich – Terrasse mit Sonnenuntergang – Blühender Garten – Ohrensessel mit Teetasse – Friedhof – Hängematte – Segeln – Kirchen mit und ohne Musik

Eine spontane Umfrage im KAJAK-Netzwerk zum Thema „Kraft-Orte“ergibt diese kleine Liste. Ein Ort, an dem ich auftanken kann. Gegenden, die mir gut tun. Momente, in denen ich neue Energien bekomme. Zu diesen Orten und Zeiten gehören natürlich Erfahrungen und Zusammenhänge. Warum gerade hier? Was berührt mich so besonders?
(By the way: Es ist schon erstaunlich, wie viele Oldenburger – alt wie jung – die Kapelle St. Petri zu den Fischteichen im Blockhaus Ahlhorn als spirituellen Ort erleben. Wie gut, dass die Kapelle ungeachtet des Trägerwechsels weiterhin erfahrbar bleibt!)

Bei meinem bioenergetischen Körperübungs-Kurs wurde ich immer mal wieder angeleitet, mir meinen persönlichen Kraft-Ort vorzustellen. Immer wieder kam mir als stärkste und wiederkehrende Erinnerung meine Hängematte in den Sinn, die ich vor etlichen Jahren im Pfarrgarten zwischen zwei schatten (und laub-) spendende Bäume gespannt hatte. Zwischendurch einfach mal abhängen, ein Buch lesen, wegdösen… Ich glaube schon, dass die Hängematte für mich ein Kraft-Ort gewesen ist.

Eine Erinnerung an einen anderen Kraft-Ort ergab sich zuletzt auf einer Pilgerfortbildung. Ohne dass ich es vorher wusste, besuchten wir am letzten Tag die im 12. Jahrhundert als romanische Basilika erbaute Klosterkirche Lippoldsberg. Sofort vergegenwärtigte sich meine Ordination mit 19 anderen Pfarrerinnen und Pfarrern hier an diesem Ort vor über 30 Jahren am 25. April 1993. Es war ein besonderer, bewegender Moment für mich.
(By the way 2: über die Ordination als lebenslange Vergewisserung pastoraler Existenz referierte Helmut Aßmann zuletzt beim Jahrestreffen des Oldenburger Pastorinnen- und Pastorenvereins – abgedruckt im aktuellen Exemplar der Vereinszeitschrift vom September 2023.)

Ein naturnaher Kraft-Ort ist für viele Menschen auch die Vorpommersche Boddenlandschaft. Während ich die Gegend für eine vergleichbar intensive Erfahrung letzte Woche vielleicht zu schnell durchradelt habe, saßen dort zahlreiche Menschen mit einem Spektiv oder auch einfach mit offenen Augen auf einer Bank und genossen die einzigartige Tier- und Pflanzenwelt. Alternativ soll es auch sehr schön sein, sanft durch die Boddenlandschaft zu segeln oder mit dem KAJAK durchzupaddeln.

Wäre das nicht ein schönes Ziel für die Konfizeit, wenn es uns gelingt, Konfis aufmerksam zu machen auf besondere Orte und Zeiten, in denen sie ganz bei sich sein können und sich zugleich auch mit etwas ganz anderem verbunden wissen dürfen?! Ungewohnte, vielleicht mehr stille als laute Erfahrungen machen, die wir im weitesten Sinn als spirituell bezeichnen dürfen. Das geht wohl nur durch Ausprobieren, auf sich wirken lassen und drüber austauschen. Was tut mir gut? Und was tut dir gut? Könnte das vielleicht sogar etwas mit Gott zu tun haben?

Das ist dann auch noch mal definitiv der Moment für den Werbeblock: Noch sind genügend Hefte des zu diesem Thema passenden neuen Heftes KU-Praxis 68: Gott suchen – drinnen und draußen in der Konfizeit verfügbar. Einfach melden!

Wer bist du, Jesus? Wem vertraue ich? Wo bist du, Gott? Wer bin ich? Wie wird das Leben gut?

Mit diesen Themen beschäftigen sich die über 100 Konfis und Teamer:innen des landeskirchlichen KonfiCamps vom 7.-13. August 2023 im Blockhaus Ahlhorn. Biblische Impulse, Lieder aus dem campeigenen Logbuch, Theater-Anspiele, kleine Gesprächsrunden und kreative Übungen bringen uns den Antworten zu wichtigen Lebens-Fragen näher.

In diesem Jahr sind die Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinden Friedrich-August-Hütte, Sande, Vier Kirchen Ovelgönne, Wangerland und ein Konfi-Modell aus Delmenhorst mit an Bord der „Explorer“ gegangen, um eine Woche lang auf abenteuerliche Expedition zu gehen. Die Stimmung ist entspannt, das Team aus Jugendlichen und Erwachsenen harmoniert prächtig, das Essen – sowohl das leckere Mittagessen vom Blockhaus Ahlhorn wie auch das reichhaltige Frühstücks- und Abendbrot-Buffet in Selbstversorgung – schmeckt lecker und das Wetter wird von Tag zu Tag sommerlicher.

Die KonfiCamp-Tage beginnen nach einem herrlichen Sonnenaufgang mit sportlichem Jogging oder einem idyllischen Spaziergang für manche schon um 7 Uhr. Danach gibt es für alle Frühstück im lichtdurchfluteten Strandhaus. Im großen Plenum mit den Bildern des Tages und einem gemeinsamen Warm-Up startet das jeweilige Thema des Tages, das dann in vertrauten Gemeindegruppen vertieft wird.

Nach dem Mittagessen im Waldhaus ist freie Zeit für die Konfis, während die über 20 Teamerinnen und Teamer sich zur Tagesbesprechung treffen. An den Nachmittagen gibt es ein reichhaltiges Workshop-Angebot: Bogenschießen, Jonglage, Juggern, Tanz, Batiken, Socken-Theater, Werwolf, Wikinger-Schach, Feuermachen wie in der Steinzeit, Black-Stories, Ball-Sport, Knotenkunde, Rudern, Backen, Filzen, Gummihuhn-Golf stehen zur Auswahl. Und einmal ist Popkantorin Karola Schmelz-Höpfner zu Gast, um mit allen Musik zu machen. Hinzu kommen besondere Expeditionen in den Kletterpark bzw. in den Tier- und Freizeitpark Thüle.

Das Abendbrot findet mitten auf dem Gelände unter einem blau-weißem Himmel statt, bevor das nächste Programm startet. Nach dem Explorer-Eröffnungsabend, an dem sich die KonfiCamp-Crew phantasiereich vorstellt, folgen die Jesus-Show, das Chaosspiel, Cluedo, die Kreative Wiese und die ZDF-Bühne, auf der wir unter dem Motto „Zeige Deine Fähigkeiten“ unsere Camp-Talente feiern. Natürlich gehört auch ein Lagerfeuer mit Stockbrot und eine Nachtwanderung dazu.
Den Abschluss bildet der Abendsegen in der Kapelle St. Petri zu den Fischteichen, bevor nach einer zweiten Team-Zeit um 23 Uhr die Lichter in den Konfi-Zimmern im Wiesenhaus und im Heidedorf ausgehen.

Ein paar Bild-Eindrücke gibt es hier:

KU-Praxis 68 – NEU

„Ich bin hier – Gott.“ So steht´s auf der Plane des Fahrradanhängers auf dem Titelfoto der gerade erschienenen Ausgabe von KU-Praxis, der Fachzeitschrift der Konfi-Arbeit.
Ach ja, wenn das so einfach wäre, Gott zu finden… Aber wer weiß. Die vielen BAUSTEINE des neuen Heftes machen Lust, sich auf Gottsuche zu begeben. Auf der Parkbank, im Wald, im Escape-Room, mit der Gottesperle, durch Schönschreiben, Training, im Internet, per Nightwalk, mit der KonApp, mit Minecraft und Actionbound, in den Religionen, durch die virtuelle Brille. Im FORUM finden sich weitere tolle Anregungen und der traditionelle Medienspaziergang. Ergänzt wird das Ganze durch das umfangreiche DOWNLOAD-MATERIAL.

Das Sample

enthält das komplette Inhaltsverzeichnis und den Orientierungsartikel von Dr. Sabrina Müller vom Zentrum für Kirchenentwicklung in der Schweiz. Unter der Leitfrage: „Wie kann man Konfis dabei begleiten, eine eigene Vorstellung von Gott zu entwickeln?“ geht es um religiöse Erfahrungen in Theorie und Praxis. Gefragt sind u.a. nicht mehr Pfarrpersonen als theologische Spezialist:innen, sondern ein Pastoraltheololgie der Mäeutik (wörtlich: Hebammenkunst), die den akademischen Wissensvorsprung zum Empowerment der anderen Gemeindeglieder einsetzt. Bildung schafft Raum für Fragen und das Suchen von eigenen Antworten.

Das aktuell KU-Praxis-Heft gibt es natürlich im Buchhandel, aber auch bei uns in der Konfizeit für alle Oldenburger zu den gewohnt günstigen Konditionen. Einfach melden: konfizeit@kirche-oldenburg.de

Es kann gar kein Zufall sein, dass das ebenfalls gerade erschienene und komplett online verfügbare Magazin des Loccumer Pelikan 2/2023 sich ebenfalls mit „GOTT“ beschäftigt. Auch hier lohnt sich das Stöbern sowohl in den vielen Praxisartikeln als auch in den Grundsatzbeiträgen.

Gestern noch habe ich in einem Zeitschriftenartikel darüber nachgedacht, ob Dietrich Bonhoeffer für Konfis von Bedeutung ist. Sowohl, was seinen Lebensweg angeht als auch seine Theologie.

Und dann höre ich heute auf dem Allgemeinen Pfarrkonvent einen nachdenkenswerten Vortrag von Prof. Dr. DDr. h. c. Ulrich H.J. Körtner aus Wien. Zum Thema „Theologie für die Krise – Theologie in der Krise“ referiert er 16 Thesen. Er erinnert dabei an die Dialektische Theologie, die nach dem Ersten Weltkrieg für einen theologischen Neuaufbruch sorgte und vom Schweigen Gottes in der Krise. Für Körtner steht das Vertrauen auf Gottes Allmacht und sein Handeln in der Welt nicht im Widerspruch zur Verantwortung des Menschen.
Krisentheologie ist Wartende Theologie. Erwartungsvoll erhofft sie das Kommen Gottes, der uns insbesondere durch die biblische Überlieferung anspricht. Die Kirche legt dabei nicht die Hände in den Schoß; sie wartet, indem sie arbeitet, das biblische Zeugnis hütet und zu manchen Themen auch qualifiziert schweigt. An dieser Stelle kommt Dietrich Bonhoeffer ins Spiel, der in einem Brief aus der Haft im Mai 1944 zur Taufe an sein Patenkind (Widerstand und Ergebung – S. 145ff) schreibt, das unser Christsein in dreierlei besteht, nämlich im Beten – und damit ist das ganze Spektrum geistlichen Lebens gemeint – und im Tun des Gerechten unter den Menschen und im Warten auf Gottes Zeit: „Es wird eine neue Sprache sein, vielleicht ganz unreligiös, aber befreiend und erlösend, wie die Sprache Jesu.“

Einer der vielen Gedanken, die bei mir durch Ulrich Körtner angeregt werden, ist die Überlegung einiger Religionspädagog:innen, in unserem Reden von Gott in der Begegnung mit jungen Menschen für eine geraume Zeit ganz bewusst auf das Wort „Gott“ zu verzichten. Es mal auszuhalten, dass wir nicht für alles, was wir nicht erklären können, einen Adressaten haben, dem wir das Rätselhafte systematisch, souverän, vollmundig oder wie auch immer zuschreiben. Ohne gemeinsam darüber gesprochen zu haben, wen wir da eigentlich mit meinen.

Gerade hatte ich Bonhoeffers Schriften „Widerstand und Ergebung“, „Nachfolge“ und „Ethik“ beiseite legen wollen. Ich glaube, ich lasse sie doch lieber in Reichweite auf dem Bücherstapel…


Basiswissen zum christlichen Glauben

Pünktlich zum Ersten Advent hat das CJD – das Christliche Jugenddorfwerk Deutschlands e.V. – zusammen mit Projektpartnern vier animierte Kurzfilme veröffentlicht, die mit vielen ansprechenden Bildern einladen, grundlegende Lebens- und Glaubensfragen zu stellen.

Das Angebot ist auf Youtube öffentlich zugänglich und bietet sich auch für die Arbeit mit Konfis und weit darüber hinaus an.
Könnte in Zeiten, da wir wieder nach ansprechenden digitalen Ideen suchen, eine gute Methode zum Einstieg sein.

https://www.youtube.com/watch?v=tgkIDX7YTZ4

https://www.youtube.com/watch?v=bUV3eMhYZ-M

https://www.youtube.com/watch?v=x5kHqe22bp0

https://www.youtube.com/watch?v=lRs8j6vFBM0