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Aktion 5000 Brote

Auch ein paar Tage nach dem Erntedankfest sehen die Gaben, die im Altarbereich der Bloherfelder Kirche in Oldenburg stehen, schön und appetitlich aus. Zum Reinbeißen.

Mitten in der Großstadt ziehen Kinder mit einem geschmückten Karren voller Erntegaben vom Kindergarten zusammen mit ihren Eltern und Geschwistern an mir vorbei. Sie sind auf dem Weg zum Familiengottesdienst zu Erntedank. Und in vielen Gemeinden wird erst am 8. Oktober gefeiert.

Bei Freunden zu Besuch stehen im Flur zwei große Körbe mit frisch geernteten Äpfeln und Quitten. Ich sehe jetzt schon den leckeren Apfelkuchen vor mir, den ich in ein paar Tagen genießen werde.

Traditionell startet mit dem Erntedankfest auch die bundesweite Aktion 5000 Brote – Konfis backen Brot für die Welt. Sie bietet eine gute Gelegenheit, bis in die Adventszeit mit Konfis ganz handwerklich Brot zu backen und gegen eine Spende in Gottesdiensten, auf Wochenmärkten und bei anderen Gelegenheiten weiterzugeben. Der Erlös geht an ausgewählte Bildungsprojekte von Brot für die Welt für junge Menschen in der Einen Welt.

Mancherorts gelingt es, die Brotbackaktion gemeinsam mit einer Innungs-Bäckerin oder einem Innungs-Bäcker durchzuführen. Im letzten Jahr war die Idee, mit einer Konfi-Gruppe in einer engen Backstube zu Werke zu gehen, oft noch mit Corona-Bedenken belegt. Auch in diesem Jahr ist es nicht einfach, eine offene Backstube zu finden. In den letzten 10 Jahren haben fast 50 % eigenständige Bäckereien ihren Betrieb aufgegeben. Und große Bäckereibetriebe sind eben nicht an jedem Ort zu finden. Vor kurzem hörte ich von einer engagierten Mitarbeiterin in der Jugendarbeit, die mit ihrer Back-Idee am Ende bei einer Großbäckerei nicht auf offene Türen stieß. Das ist für beide Seiten schade, ist doch 5000 Brote auch eine Werbeaktion für ein unter Fachkräftemangel leidendes Handwerk. Andernorts klappt es dafür in diesem Jahr entspannt und kooperativ. In Delmenhorst z.B. werden Konfis in einem Wahl-Projekt im Advent für den guten Zweck aktiv. Wir wünschen viele sinnliche und sinnstiftende Erfahrungen!

Infos und Unterstützung für 5000 Brote gibt es bei Marius Blümel – marius.bluemel@diakonie-ol.de 0441 21001-328, dem Referenten von Brot für die Welt im Diakonischen Werk und natürlich auch in der Konfizeit.

Workshop am 2.5.2023 in Osternburg

Wie kann die globale Perspektive in die Konfizeit einbezogen werden? Unter dieser Leitfrage präsentierten drei Fachmenschen der Bildungsarbeit bewährte Bausteine für die Praxis.

Silke Heitmann von der Diakonie Bremen erprobte mit uns einige Stationen von Will leben – Willkommen zum Thema Flucht und Vertreibung.

Frederike Preissner von der Norddeutschen Mission spielte mit uns das Weltverteilungsspiel. Wie verteilen sich die derzeit etwas über 8 Milliarden Menschen auf die Kontinente? Und wie unterschiedlich ist das Bruttoinlandsprodukt? Wie passen die geschätzten Kohlendioxid-Äquivalente dazu?

Einen Actionbound über den durch den Klimawandel bedrohten Inselstaat Tuvalu stellte uns Marius Blümel vor, Referent für Brot für die Welt in der oldenburgischen und der reformierten Kirche. Das Motto lautet: Gemeinsam für Klimagerechtigkeit!

Alle Materialien kann man sich bei den Fachstellen ausleihen, einiges aus dem Netz herunterladen und vieles mit Bordmitteln selbst erstellen.

Die Teilnehmer:innen waren von der Attraktivität der interaktiv gestalteten Lernmöglichkeiten angetan. Und vor allem von der Bereitschaft der Referent:innen, gerne vor Ort mit Konfis, Teamer:innen und in größeren Gemeindezusammenhängen zu diesen und anderen Themen des Globalen Lernens zu arbeiten.

Immer wieder stellt sich natürlich die Frage, wie man mit möglichst wenig Text dennoch Sachkenntnis vermitteln kann – „selbst Gymnasiast:innen wollen nach einem 8-10 Unterrichtsstundentag nicht noch lange Texte lesen“ (Originalzitat).

Mindestens ebenso wichtig ist die Frage, ob ich denn das Thema Globales Lernen in einem immer kompakteren Konfi-Kurs überhaupt noch unterbringe. Hier geht es um Prioritäten. Die beruhigende Ausrede, dass dieses Themenfeld doch schon in der Schule gemacht würde, greift hier etwas zu kurz und geht mancherorts an der Realität vorbei. Nachhaltiges Leben und die Sehnsucht nach einer gerechten Welt gehört doch zur DNA unserer Kirchenkultur. Warum schenken wir fair gehandelten Kaffee in unserer Gemeinde aus? Wieso achten wir darauf, dass bei unseren Festen keine Lebensmittel verschwendet werden? Warum beten wir immer wieder für Hungernde und Verfolgte?

Eine Idee könnte sein, den ganzen Konfi-Kurs auf das Leitmotiv „Wasser zum Leben“ zu konzentrieren, dass sich wie ein roter Faden durch die Konfizeit zieht. Der Klimawandel hat hier mit seinen verheerenden Auswirkungen auf das Überleben ebenso Raum wie die biblisch-christliche Tradition: Geschichten der Bibel, die sich um das Motiv des Brunnens ranken. Der See Genezareth als Kristallisationspunkt des Wirkens Jesu. Die wunderbare Verwandlung von Wasser in Wein auf der Hochzeit zu Kana, zugleich eine Überleitung zum sakramentalen Handeln in Abendmahl und Taufe……….

Ist die Fußball-WM ein Thema?

Der WM-Fußball rollt in der Adventszeit. Das ist an sich schon ungewöhnlich. Und allzumal der Austragungsort Katar ist umstritten.
Wie schrieb jemand: Aus der Entfernung das Land zu kritisieren, ist relativ einfach. Genau hinzuschauen schon schwieriger. Und dann sind da noch die Geschäfte mit der Energie… – die Sache ist ambivalent. Aber genau deshalb vielleicht auch eine Gelegenheit, in der Konfizeit – falls es die Gruppe interessiert – sich miteinander bei Plätzchen und Punsch eine Meinung zu bilden.

Ein paar Vorschläge dazu gibt es. Und für die Verantwortlichen ein paar anregende Texte von Kirche und Sport in der EKD

Brot für die Welt bietet Anregungen im Format Global lernen

Aus Westfalen kommen Aktionsideen zum Thema Fair play : Fair life

Wie Jugendliche Zeichen setzen können, zeigt die Aktion 15.000 Pässe für Katar

Eine eindrückliche Protest-Aktion im Gedenken an die vielen gestorbenen WM-Gastarbeiter fand in Herne statt.

Eine Aktion im Kirchenkreis Friesland-Wilhelmshaven

Am Samstag, 8. Oktober trafen sich über 350 Konfis und viele Teamer:innen in der IGS Schortens. Verantwortet vom Kreisjugenddienst in Kooperation mit den Pastor:innen des Kirchenkreises wurde ein kurzweiliges und attraktives Programm angeboten.
Aus allen Himmelsrichtungen strömten die Konfis aus den Gemeinden herbei – der landesweite Ausfall des Bahnverkehrs war dabei kein Hindernis.

Nach einer musikalisch-bewegten Einstimmung um 11 Uhr auf dem Schulhof wurde in 17 Workshops das diesjährige Spendenprojekt vorgestellt. Bildungsangebote in Bangladesch von Brot für die Welt stehen dieses Jahr im Mittelpunkt. Infos zur Situation in Bangladesch im Klassenrund – die Tische wurden auch schon mal schnell zur Seite geräumt – wurden anschaulich präsentiert. U.a. die Gefahr durch Überschwemmungen und die erbärmlichen Situation der Arbeiter:innen in der Kleidungsproduktion kamen dabei zur Sprache. Jede und jeder Konfi bekam mit einem Spendensammelzettel den Auftrag, in den nächsten Wochen in der Verwandtschaft und in der Bekanntschaft Gelder für das Projekt zu gewinnen. Das sich so viele junge Menschen zeitgleich für eine gute Sache einsetzen, spornt zusätzlich an.

Es folgte eine kreative Zeit mit vielen Angeboten. Aus Getränkekartons wurden Geldbörsen upgecyclelt, kooperative Spiele ausprobiert, Getreide fein gemahlen, eine Klimaschutzwand gebaut und einiges mehr. Einen Mittagsimbiss gab es natürlich auch.
Um 14 Uhr wurde der Konfitag mit einem Gottesdienst und einem herzlichen Dankeschön an alle Engagierten abgerundet.

Schon viele Jahrzehnte gibt es im Kirchenkreis Friesland-Wilhelmshaven die Tradition, an einem Tag im Herbst gemeinsam eine Aktion für Brot für die Welt durchzuführen. Waren es in früheren Jahren vornehmlich Hoffnungsmärsche durch die Region, so sind es seit einigen Jahren Hoffnungstage, die das Thema der Verantwortung für die Eine Welt in den Mittelpunkt stellen.

Von Erntedank bis zum 1. Advent läuft die heiße Phase der „Aktion 5000 Brote – Konfis backen Brot für die Welt“. Gemeinsam rufen die evangelischen Landeskirchen und die Landesinnungsverbände des Bäckerhandwerks zum Mitmachen auf. Die Konfirmandinnen und Konfirmanden aller Landeskirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) sind eingeladen, Brote zu backen, deren Verkauf zugunsten von Kinder- und Jugendbildungsprojekten an Brot für die Welt gespendet wird.

In vielen Gemeinden findet die Konfi-Arbeit wieder analog statt.
Warum also nicht (wieder) mit der Aktion 5000 Brote starten?
Die Innungsbäcker freuen sich auf das Interesse und die Benachteiligungen in den Projektländern der Aktion haben durch Corona noch zugenommen. Also gilt es umso mehr, darauf aufmerksam zu machen.

Alle Informationen liefert der neue Flyer „Aktion 5000 Brote – kompakt erklärt“. Und natürlich hier: https://www.5000-brote.de

Bei Interesse bitte an die Konfizeit wenden: konfizeit@kirche-oldenburg.de