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Wer bist du, Jesus? Wem vertraue ich? Wo bist du, Gott? Wer bin ich? Wie wird das Leben gut?

Mit diesen Themen beschäftigen sich die über 100 Konfis und Teamer:innen des landeskirchlichen KonfiCamps vom 7.-13. August 2023 im Blockhaus Ahlhorn. Biblische Impulse, Lieder aus dem campeigenen Logbuch, Theater-Anspiele, kleine Gesprächsrunden und kreative Übungen bringen uns den Antworten zu wichtigen Lebens-Fragen näher.

In diesem Jahr sind die Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinden Friedrich-August-Hütte, Sande, Vier Kirchen Ovelgönne, Wangerland und ein Konfi-Modell aus Delmenhorst mit an Bord der „Explorer“ gegangen, um eine Woche lang auf abenteuerliche Expedition zu gehen. Die Stimmung ist entspannt, das Team aus Jugendlichen und Erwachsenen harmoniert prächtig, das Essen – sowohl das leckere Mittagessen vom Blockhaus Ahlhorn wie auch das reichhaltige Frühstücks- und Abendbrot-Buffet in Selbstversorgung – schmeckt lecker und das Wetter wird von Tag zu Tag sommerlicher.

Die KonfiCamp-Tage beginnen nach einem herrlichen Sonnenaufgang mit sportlichem Jogging oder einem idyllischen Spaziergang für manche schon um 7 Uhr. Danach gibt es für alle Frühstück im lichtdurchfluteten Strandhaus. Im großen Plenum mit den Bildern des Tages und einem gemeinsamen Warm-Up startet das jeweilige Thema des Tages, das dann in vertrauten Gemeindegruppen vertieft wird.

Nach dem Mittagessen im Waldhaus ist freie Zeit für die Konfis, während die über 20 Teamerinnen und Teamer sich zur Tagesbesprechung treffen. An den Nachmittagen gibt es ein reichhaltiges Workshop-Angebot: Bogenschießen, Jonglage, Juggern, Tanz, Batiken, Socken-Theater, Werwolf, Wikinger-Schach, Feuermachen wie in der Steinzeit, Black-Stories, Ball-Sport, Knotenkunde, Rudern, Backen, Filzen, Gummihuhn-Golf stehen zur Auswahl. Und einmal ist Popkantorin Karola Schmelz-Höpfner zu Gast, um mit allen Musik zu machen. Hinzu kommen besondere Expeditionen in den Kletterpark bzw. in den Tier- und Freizeitpark Thüle.

Das Abendbrot findet mitten auf dem Gelände unter einem blau-weißem Himmel statt, bevor das nächste Programm startet. Nach dem Explorer-Eröffnungsabend, an dem sich die KonfiCamp-Crew phantasiereich vorstellt, folgen die Jesus-Show, das Chaosspiel, Cluedo, die Kreative Wiese und die ZDF-Bühne, auf der wir unter dem Motto „Zeige Deine Fähigkeiten“ unsere Camp-Talente feiern. Natürlich gehört auch ein Lagerfeuer mit Stockbrot und eine Nachtwanderung dazu.
Den Abschluss bildet der Abendsegen in der Kapelle St. Petri zu den Fischteichen, bevor nach einer zweiten Team-Zeit um 23 Uhr die Lichter in den Konfi-Zimmern im Wiesenhaus und im Heidedorf ausgehen.

Ein paar Bild-Eindrücke gibt es hier:

Konfi-Camp am Dümmer See 8.-14.8. – II

Eine ukrainische Musikerin, die ich vom Blockhaus Ahlhorn bis nach Oldenburg anlässlich ihres Konzerts am Unabhängigkeitstag am 24.8. mitnehme, fragt mich, was wir denn so alles auf so einem KonfiCamp machen würden. In kreativem Englisch erzähle ich von Workshops wie z.B. Selbstverteidigung (und was beim letzten Blogbeitrag schon so alles genannt wurde), vom ZDF-Abend (Zeige Deine Fähigkeiten) mit Spontanpolonaise und anschließender Disco, Kreativ-Wiese mit Lagerfeuer und dem sonntäglichen Gottesdienst zum Finale. Und von den Themenvormittagen. Dass die Konfis unter der Fragestellung „Wer bin ich?“ ihre Lebenswelten gebaut und sich gegenseitig Zertifikate ausgestellt haben („H. ist richtig gut im Trecker fahren…“, „L. spielt sehr gut Tischtennis…“). Und dass wir die ganze Welt (1, 80 m Durchmesser sind ja auch ganz schön viel) mit „Was bewegt uns?“ in den Blick genommen haben und coole Fotostorys zum Barmherzigen Samariter – klassisch und modern – entstanden sind.

Und ich erzähle, wie viele besondere Herausforderungen die individuellen Lebenssituationen der Teilnehmer:innen mit sich gebracht haben. Wie gut es war, 20 Teamer:innen („Volunteers“) mit an Bord zu haben, die sich um das Wohlbefinden der Konfis gekümmert haben. Um morgendlich sanften Wecksoundtrack, eine angemessene Ernährung (die Küchencrew vom Dümmer war echt spitze!), viel viel Wassertrinken, Sonnenschutz, Wunden und Sorgen mit Trostplaster behandeln, Corona-Verdachtswarnung und Entwarnung, Motivationsschübe, Heimweh-Prophylaxe, Zimmer-Aufräum-Aktionen, Wasserschlachten, Wunschkonzerten, Kleingruppen-Talk-Runden, Perlen des Tages, Nachtruhe….

Als wir so darüber redeten, spiegelte mir die Musikerin zurück, wie großartig es sei, was wir alles erlebt hätten. Und mir wurde mir klar, was für ein Privileg es ist, miteinander auf KonfiCamp zu fahren. Ach ja, „Das Privileg“ – ein täglich gewünschtes Lied zum Abendausklang von Samuel Harfst, das wir zuletzt eigentlich ausgemustert hatten, aber dann doch wieder ins Logbuch aufgenommen haben. Eine gute Entscheidung.

Mitten in all den Wirren um die doch nicht so ganz runtergefahrenen Osterruhetage (Hätten wir uns vor ein paar Jahren noch gefreut, wenn die Konsumer- und Reisewelle vor und über Ostern mal ausgefallen wäre und die Menschen Zeit und Muße für diese hohe kirchliche Festzeit gefunden hätten?) und dem Stornieren des Familien-Inselurlaubs und den minimalen Besuchskontakten über die Ostertage ist es ein besonderes Erlebnis, einen Ausflug zu machen.
Richtung Sommer. Dem landeskirchlichen KonfiCamp entgegen. Ok, eben nicht mit 150 Menschen. Zu viele auf einen Haufen in Corona-Zeiten. Und leider, leider nicht nach Ahlhorn, so wie bei den ersten zwei Campjahren zuvor. Aber mit zwei Gruppen mit jeweils ca. 40 Personen ins Schullandheim Bissel.

Und mit einer Gruppe mit 65 Menschen auf den Dünenhof in Cuxhaven. Den Leiter der Freizeitstätte kennenlernen. Und den Küchenchef. Der Speiseplan sieht gut aus. Das Gelände besichtigen, die Weite und den offenen Himmel genießen. Die Hütten unter die Lupe nehmen und die Kapazitäten überschlagen. Super, wir kriegen alle unter. Hier im Kaminraum könnten sich doch die Teamer*innen treffen. Und das Forum mit der Bühne – ideal fürs Plenum. Und Material können wir auch noch lagern.

Den Kilometer bis zum Strand schaffen die Konfis locker. Und selbst zum Klettergarten ist es nicht weit. Und so eine Wattwanderung sollten wir auch anbieten. Zaghafte Zusatzfrage: Kann ich auch mein kleines Pferd mitbringen? Was, willst Du das wirklcih machen? Also prinzipiell wäre das möglich. Na wer sagt´s denn! Und hier an der Feuerstelle könnten wir doch unsere Abendandachten feiern? Das ist eine tolle Idee. Herrlich, so nach vorne hin zu planen. Mitte August müsste es doch gehen. Was meint Ihr? Mit Tests und so.

Wir und natürlich auch Herr Jahnke, der Leiter der Freizeitstätte, hoffen es sehr. Aber wissen tun wir es alle noch nicht. Aber wir wünschen es uns. Für die Konfis, die sich auf Gemeinschaft im Sommer freuen. Und auch für uns. Für unser Team. Wär schon schön.

Morgen fahren wir übrigens wieder los. Diesmal Richtung Süden. An den Dümmer. Die Freizeitstätte direkt am See angucken. Wir brauchen viel Platz. Denn nächstes Jahr wollen wir wieder alle zusammen fahren. 160 Plätze sind gebucht. Das wird eine tolle Zeit!

Wir sind nicht allein unterwegs. Das gilt selbstverständlich auch im Team der Arbeitsstelle für Religionspädagogik (arp). Klar hat jede und jeder Spezialgebiete, ist Fachmensch für Medien, Religionspädagogik, Konfizeit etc. Aber viele Themen lassen sich auf vielerlei Art und Weise erschließen und gestalten sich farbiger, wenn Ideen und Impulse hin und her über den Flur gerufen oder auf die Schreibtische gelegt werden.

Gerade gestern lagen wieder zwei Fundstücke in meinem Büro: ein cooles Angebot eines Holzreifendrehwerks aus Seiffen und 121 Erzählvariationen des Gleichnisses vom verlorenen Schaf.

Imke Martens, meine Kollegin in der Medienstelle, hat sie mir zugespielt wie unzählige weitere Anregungen: neu erschienene Filme, Buchtipps, Fachartikel, Veranstaltungshinweise, Materialien…
Ganz zu schweigen von vielen engagierten Gesprächen und Berichten aus ihrem reichen Erfahrungsschatz aus der Eine-Welt-Arbeit und ihres Engagements für Flüchtlinge und ihrem heilsam kritischen Blick auf die verfasste Kirche.
Sie hat dafür gesorgt, dass sich mitten in meiner Konzentration auf die Konfizeit immer wieder Horizonte geweitet haben und manche kleinen Details, an denen ich mich im dienstlichen Alltag abmühe, mir gar nicht mehr so schwer und gewichtig vorgekommen sind.

Nach fast 20 Jahren als Medienberaterin und Referentin in der arp beginnt für Imke Martens im September die passive Phase der Altersteilzeit. Ich werde sie vermissen und sage nicht nur hier, aber auch an dieser Stelle:
Danke Imke!

20 Wege, um Gott zu finden
Sprich mit einem x-beliebigen Menschen
Geh auf eine Geburtsstation.
Geh barfuß.
Geh an einen Ort, an dem du Gott überhaupt nicht vermutest.
……

Ein kleiner Vorgeschmack auf „Siehst du mich? Das andere Jugendgebetbuch“. Susanne (Texte) und Friederike (Gestaltung)Niemeyer haben ein kleines und sehr schönes Buch geschaffen, dass Jugendliche inspirieren will, sich selbst Gedanken über Gott und die Welt zu machen und ihre eigene Sprache zu finden.
Ein unvollendeter Reiseführer, der Lust macht, vor Ideen sprudelt und mit ansprechendem Handlettering und illustrierenden Handzeichnungen gestaltet ist. Eine liebevolle Einladung, im Alltag auf Safari zu gehen.
Er handelt von Gottesbildern, Träumen, Spiegelbildern, Himmel, Liebe und Glück, Wunder, Vertrauen, Berührung, Angst, Bekenntnis…

10 Sachen, die mich tragen
Ein Federbett, in das ich jederzeit hineinkriechen kann.
26 Buchstaben zur freien Verfügung.
Das Gefühl, ich bin nicht allein im Raum.
……

Ich dachte: Ein schönes Geschenk zur Konfirmation – es werden ja in diesem Jahr jedes Wochenende bis in den Advent hinein irgendwo welche gefeiert. Klar, eher für jene geeignet, die poetische Bilder und Nachdenktexte mögen.
Dann dachte ich: Ach, eigentlich ein schönes Geschenk für Teamer*innen. Sie halten ja oft sehr intensiv Ausschau nach dem, was ihnen im Leben und Glauben gut tut.
Und dann merkte ich, wie oft ich inzwischen schon selbst dieses Buch in die Hand genommen und fündig geworden bin. Ein Buch, das meinen Alltag durchbricht.

Siehst du mich? Das andere Jugendgebetbuch. Von Susanne Niemeyer und Friederike Niemeyer, Freiburg 2017, 9,99 €, Flexcover