Na klar: Die beste Werbung für die KonfiZeit ist eine gute KonfiZeit. Und gut ist es, mit allen Sinnen aktiv sein. Deshalb lohnt es sich, mit vielen spielerischen Impulsen Themen und Einstellungen zu erleben und dadurch zu verstehen.

Sabine Herwig, Neue Spiele für die Konfirmandenarbeit. 33 mal Action, Glaube, Tiefgang, Neukirchen 2018

So heißt das kompakte Werk für die Hosentasche. Sabine Herwig ist seit 10 Jahren in der Jugendarbeit im Rheinland tätig und verwendet bei ihren 33 Frischekicks ganz unkompliziert neue Medien, ohne dass die Klassiker Theater oder kreatives Gestalten zu kurz kommen.
Es gibt Christliche Basics: Die Kreuzigung auf Twitter, Was würde Jona bloggen?, Petrus´ YouTube-Channel, Konfi-Foto-Blitzandachten, die Taufe als Wasserstaffel etc.
Im Abschnitt Werte und Persönlichkeiten werden in 20 Minuten 20.000 Entscheidungen sortiert – eine wirklich kluge Auswahl fällt da auf die Schnelle gar nicht so leicht.
In Spiel, Spaß, Action bietet sich aus aktuellem Anlass Bibelfußball an.
Und ein ganzes biblisches Buch wird beispielhaft beim Rut-Spieleabend kennengelernt.

Es ist wie bei vielen Spielebüchern. Die Grundideen sind meistens bekannt. Aber durch die Spielanlage, die Inszenierung und neue Kombinationen werden alternative Zugänge entwickelt und lustvoll eingespielt. Und festzustellen, dass man selbst schon längst einige der Vorschläge im Repertoire hat (oder noch viel raffiniertere Varianten gefunden hat), ist doch auch eine befriedigende Feststellung, oder?
Anregungen aus der Praxis für die Praxis – und das für günstige 5,99 €! Lohnt sich!

Großartige Beteiligung! 180 Menschen aus ganz Deutschland interessierten sich im Französischen Dom in Berlin bei herrlichem Frühsommerwetter am 4. Juni dafür, was es wissenschaftlich zum Thema „jung – evangelisch – engagiert“ zu sagen gibt. Die brandaktuelle Engagement-Studie liefert harte Fakten:

– Junge Menschen engagieren sich in hohem Maße in Kirche und Gesellschaft
– Über die Hälfte aller Protestanten von 18 bis 26 Jahren ist ehrenamtlich aktiv
– Spaß und Nächstenliebe ergänzen sich im Ehrenamt ganz wunderbar
– Jugend- und Konfirmandenarbeit sind ein Schatz für die Zukunft der Kirche
– Praktisches Ausprobieren in jungen Jahren macht total Lust auf aktives Engagement
– Ehrenamt ist Bildung für die Zivilgesellschaft
– Glaube und Zweifel müssen mutig miteinander ins Gespräch gebracht werden

Stellen wir uns das Leben als Baum vor, dann wäre die Konfi-Zeit ein wichtiger Knotenpunkt für einen Menschen.
Sind die Wurzeln durch religöse Familienerfahrungen, Ehrenamtliche Bekannte und Kontakte zur Kirche gelegt, ist die Taufe mit hoher Wahrscheinlichkeit der Einstieg in das Leben als Kirchenmitglied.
Guter Religionsunterricht, miteinander abgestimmte Angebote der Arbeit mit Kindern, der Familienbildung in Kita, im Kigo etc. schafft beste Voraussetzungen zum Einstieg in die Konfi-Zeit. Sie ist die „Probe-Zeit“ für die Kirche. Hier kann sie zeigen, was sie zu bieten hat und wofür sie gut ist. Optimal nutzen wir dieses einmalige Chance mit zugewandten Machern, den Einsatz von geschulten und selbstbewussten Teamer*innen, sinnvollen Praktika, jugendgemäßen Methoden und längeren Freizeitformaten.
Eine gute Konfi-Zeit macht Lust auf eine sporadische oder auch längere Teilnahme an der Jugendarbeit. Vielleicht im Jugendverband, bei Projekten, Jugendgottesdiensten, Freizeiten. Gemeinschaft erleben mit anderen – das lieben die meisten jungen Menschen.
Eine gute Konfi-Zeit macht Lust auf Engagement. Eine kleine Weile in einem Projekt oder auch über viele Jahre. In der evangelischen Jugend, in der Schule, im Sportverein, bei der Feuerwehr, im Konfi-Team, in der Politik. Viele steigen übrigens auch erst mit 20 Jahren aktiv ins Geschehen ein. Ausbildung, Studium, Wohnortwechsel – alles Anlässe, um über das Ehrenamt nachzudenken. Irgendwo Teamer*in sein ist cool und Kultur zugleich.
Fragen des Glaubens stehen im Raum. Wie ist das mit Schöpfung und Naturwissenschaft? Mit dem Leben nach dem Tod (und was Jesus eigentlich damit zu tun)? Warum lässt Gott so viel Leid in der Welt zu? Keiner braucht hier fertige Antworten. Gemeinsam fragen und glaubwürdig persönliche Antworten suchen und geben – das macht Sinn und eröffnet Perspektiven der Hoffnung. Was ist uns in Zukunft etwas wert?
Die Sache mit der Kirche steht auch zur Diskussion. Klar, es gibt Entfremdungsprozesse, weil Kirche eben auch eine Institution ist mit Fehlern und Altlasten. Etliche treten aus, finden Kirche fürs soziale Miteinander aber trotzdem gut und möchten schon ihr Kind noch den Segen der Taufe mit auf den Weg geben. Viele bleiben Kirchenmitglieder, nutzen verschiedentlich Kontaktangebote und kennen erstaunlich viele Freund*innen, die in der Kirche aktiv sind. Besonders schätzen sie es, wenn Kirche sich mit ihnen als „Gemeinschaft der Persönlichkeiten“ verbunden weiß: Deine Meinung und deine Lebensperspektive ist uns wichtig; wir brauchen dich, um Kirche für Andere zu sein.

Mir hat die Tagung zur aktuellen Studie viele neue Impulse gebracht. Und unseren drei Oldenburger Diakoninnen und Gemeindepädagoginnen Katharina Schneider, Farina Hubl und Silke Meine auch.
Wir überlegen deshalb auch schon fleißig, wie wir die Botschaften der Studie in unsere Kirche einbringen können. Wer uns da unterstützen will….
Hier gibt´s einen Artikel zur Tagung. Und noch einen…

… DURCH WASser LEBENDIG

So lautet der Titel des nächsten Kreiskonfi-Tages am 15. September in Oldenburg.

Über 550 Konfirmand*innen und mehr als 100 Mitwirkende treffen sich von 11 bis 16 Uhr auf dem Gelände des Gertrudenheims, der kath. St. Marien- und der evangelischen Christuskirchengemeinde.

Nach einer kurzen Eröffnung mit einem bunten Bühnenprogramm und Mitmachaktionen treffen sich die Konfirmand*innen in ihren Gruppen, um miteinander über die Geschichte der Frau am Jakobsbrunnen nachzudenken und ins Gespräch zu kommen, was sie – die Konfis – lebendig macht und ihnen Kraft gibt für ihr Leben.

Während der Mittagszeit gibt es nicht nur eine leckere Verpflegung, sondern auch einen „Marktbereich“ mit vielfältigen spielerischen und kreativen Programmangeboten.

Daran schließt sich eine Workshopphase an, in der noch einmal das BLAUE GOLD – Wasser – im Fokus steht: kreativ – spielerisch – nachdenklich – musikalisch – …

Viele Haupt- und Ehrenamtliche bieten diese Workshops an, auch Verbände und Organisationen wie zum Beispiel Greenpeace, Brot für die Welt, die Feuerwehr sind mit im Boot.

Organisiert wird der Konfi-Tag von einem Team aus Hauptamtlichen der Jugendarbeit und Pfarrer*innen des Kirchenkreises. Wir sind mit viel Freude an der Zusammenarbeit und an dem gemeinsamen Projekt bei der Sache und sind schon sehr gespannt auf den 15. September!

Das Photo auf dieser Seite wurden beim Konfi-Tag 2016 aufgenommen.

 

– und wie sich die Kommunikation verändert“

Unter diesem Titel ist gerade das neue baugerüst 2-18 erschienen.

Mit einem Beitrag von von unserem Laju-Referenten für Öffentlichkeitsarbeit, Lucas Scheel, und Landesjugendpfarrer Dr. Sven Evers!

Wolfgang Noack vom Redaktionsteam schreibt zur neuen Ausgabe:

„Wie informieren sich Jugendliche? Die JIM-Studie 2017 hat dies bei 12- bis 19-Jährigen untersucht. Vorgestellt wird das Ganze in der neuen Ausgabe 2-18 der Zeitschrift das baugerüst zum Thema „good news, bad news, fake news – und wie sich die Kommunikation verändert“. Dabei steht die Kommunikation doch Kopf. Dies behauptet zumindest Johanna Haberer in ihrem Beitrag „Zwischen Heilsversprechen und Untergangsszenarien“. Hilfe, wer hat mein Passwort?

Annika Gramoll und Michael Grunewald antworten mit sieben Thesen für das „Aufwachsen in der Medienwelt“ und Björn Schneider setzt sich mit Hate-Speech im digitalen Raum auseinander. Steffen Jung wendet sich der Frage zu, wie eigentlich Gott kommuniziert und das Gespräch mit Prof. Benno Hafeneger dreht sich um die Debatte, in welcher Gesellschaft wir eigentlich leben wollen. Weitere Themen: u.a. Klicktivismus oder digitales Engagement, wie die evangelische Jugend kommuniziert, Gewaltfreie Kommunikation sowie interreligiöse und interkulturelle Kommunikation.

Ach ja, Alexa kommt zu Wort, diese allwissende Sprachassistentin.
Lassen Sie sich überraschen.

„Ich mach mir die Welt,
widewidewie sie mir gefällt“
„Echokammern“ sind die „Stammtische“ der Sozialen Netzwerke, so Roland Bader in dem Beitrag über Fake News

Kommunikation muss irritieren
Ein Gespräch mit Erik Flügge, Autor des Buches „Der Jargon der Betroffenheit. Wie die Kirche an ihrer Sprache verreckt.“

„Mit den Anderen stimmt etwas nicht“
Florian Wenzel schreibt über Interkulturelle Kommunikation.“

Das aktuelle Heft mit 68 Seiten Hintergrundberichten, Gespräch und Beiträgen aus der Praxis kann zum Preis von 5 Euro zzgl. Porto bestellt werden.

Verantwortlich für den Inhalt:

das baugerüst, Postfach 45 01 31, 90212 Nürnberg,
www.baugeruest.ejb.de
Mail: baugeruest@ejb.de

„Schenken Sie Ihren Kindern wichtige Werte.“
Nun, diese Werbung in einem schönen Oldenburger Schaufenster schlägt als Ausdruck dieses Verlangens als besonderes Geschenk zur Konfirmation (oder Kommunion) ein Kreuz vor: Das Coventry Cross of Nails.

Ok und ach und apropos: Das Kreuz ist ja gerade sehr in Mode. Was bedeutet es, wenn in Bayern in allen staatlichen Behörden Kreuze angebracht werden? Die große Mehrheit, auch die christlichen Würdenrträger allerorten, wehrt sich gegen die Vereinnahmung dieses urchristlichen Symbols für die bürgerliche Traditions- und Wertekultur. Andere sehen es etwas differenzierter und fragen, ob es für Menschen anderer Religionen oder Weltanschauungen nicht auch beruhigend sein kann, dass in dieser mit dem Kreuz ausgezeichneten Behörde bestimmte positive Wertorientierungen gelten, die sich mit dem christlichen Glauben zweifelsohne verbinden. Ich erinnere mich in diesem Zusammenhang an muslimische Eltern, die ihre Kinder am liebsten in eine konfessionelle Kindertagesstätte bringen: Sie trauen dieser Einrichtung ganz besonders zu, tolerant und reflektiert die Grundfragen des Menschseins in ihr Miteinander einzubeziehen.
Und ganz mode-klassisch sind auffällige Kreuzketten in der aktuellen Sommerkollektion bei Prada, Jacquemus, Versace und Dolce & Gabbana zu sehen. Und das soll sich, im klerikalen Geist entworfen, bis in die Winterkollektion hin fortsetzen. Es ist schwer einzuschätzen, ob diese Entwicklung als Zeichen der Christianisierung der Mode interpretiert werden muss. Oder eher als Signal dafür, dass das Christentum nun modisch wird. Einige bin ich mir zumindest mit Papst Franziskus, dass das Kreuz allein als „trendiges Accessoire“ völlig missverstanden oder vielleicht sogar gnadenlos verraten würde.

Jetzt aber zur modischen? christlichen? zivilgesellschaftlichen? marktwirtschaftlichen? Geschenkidee von eben: Die Geschichte des Nagelkreuzes begann nach der Zerstörung der St. Michael´s Kathedrale in Coventry im November 1940 durch die deutsche Luftwaffe. Der damalige Dompropst ließ bei den Aufräumarbeiten drei große Zimmermannsnägel aus den Trümmern des Dachstuhls zu einem Kreuz zusammensetzen. Im Laufe der Jahrzehnte hat sich eine ökumenische Gemeinschaft von Nagelkreuzzentren gebildet. Es geht um Weltoffenheit, Versöhnung, Frieden und Respekt im Miteinander der Menschen.
Bleibt zu hoffen, dass sich mit den kleinen Nachbildungen für den Gabentisch auch für die Generation derer, die in die Verantwortung des Lebens gerade erst hineinwachsen, auch etwas von diesen idellen Werten verbindet. Oder ist das eigentlich zu viel verlangt, Kindern und Jugendlichen solche umfangreichen Begriffe zuzumuten? Reichen nicht Familiensinn, Selbst- und Gottvertrauen und Nächstenliebe als ermutigender Zu- und Anspruch in dieser Lebensphase auch schon ziemlich weit? Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern, dass bei meiner Konfirmation vor 40 Jahren die ganz großen Erwartungen an mich herangetragen wurden.
Sei´s drum. Die Hauptsache, im Zusammenklang von kirchlicher und familiärer Freude über die Feier der Konfirmation werden nicht nur schöne Worte gefunden, die Mut zum Leben und Gestalten machen, sondern es wird auch miteinander darüber nachgedacht und im besten Fall sogar heiß diskutiert, was denn für alle in der Runde im Reden und Tun bleibend wertvoll und damit segensreich für das Miteinander im Kleinen wie im Großen sein könnte.