Großartige Beteiligung! 180 Menschen aus ganz Deutschland interessierten sich im Französischen Dom in Berlin bei herrlichem Frühsommerwetter am 4. Juni dafür, was es wissenschaftlich zum Thema „jung – evangelisch – engagiert“ zu sagen gibt. Die brandaktuelle Engagement-Studie liefert harte Fakten:

– Junge Menschen engagieren sich in hohem Maße in Kirche und Gesellschaft
– Über die Hälfte aller Protestanten von 18 bis 26 Jahren ist ehrenamtlich aktiv
– Spaß und Nächstenliebe ergänzen sich im Ehrenamt ganz wunderbar
– Jugend- und Konfirmandenarbeit sind ein Schatz für die Zukunft der Kirche
– Praktisches Ausprobieren in jungen Jahren macht total Lust auf aktives Engagement
– Ehrenamt ist Bildung für die Zivilgesellschaft
– Glaube und Zweifel müssen mutig miteinander ins Gespräch gebracht werden

Stellen wir uns das Leben als Baum vor, dann wäre die Konfi-Zeit ein wichtiger Knotenpunkt für einen Menschen.
Sind die Wurzeln durch religöse Familienerfahrungen, Ehrenamtliche Bekannte und Kontakte zur Kirche gelegt, ist die Taufe mit hoher Wahrscheinlichkeit der Einstieg in das Leben als Kirchenmitglied.
Guter Religionsunterricht, miteinander abgestimmte Angebote der Arbeit mit Kindern, der Familienbildung in Kita, im Kigo etc. schafft beste Voraussetzungen zum Einstieg in die Konfi-Zeit. Sie ist die „Probe-Zeit“ für die Kirche. Hier kann sie zeigen, was sie zu bieten hat und wofür sie gut ist. Optimal nutzen wir dieses einmalige Chance mit zugewandten Machern, den Einsatz von geschulten und selbstbewussten Teamer*innen, sinnvollen Praktika, jugendgemäßen Methoden und längeren Freizeitformaten.
Eine gute Konfi-Zeit macht Lust auf eine sporadische oder auch längere Teilnahme an der Jugendarbeit. Vielleicht im Jugendverband, bei Projekten, Jugendgottesdiensten, Freizeiten. Gemeinschaft erleben mit anderen – das lieben die meisten jungen Menschen.
Eine gute Konfi-Zeit macht Lust auf Engagement. Eine kleine Weile in einem Projekt oder auch über viele Jahre. In der evangelischen Jugend, in der Schule, im Sportverein, bei der Feuerwehr, im Konfi-Team, in der Politik. Viele steigen übrigens auch erst mit 20 Jahren aktiv ins Geschehen ein. Ausbildung, Studium, Wohnortwechsel – alles Anlässe, um über das Ehrenamt nachzudenken. Irgendwo Teamer*in sein ist cool und Kultur zugleich.
Fragen des Glaubens stehen im Raum. Wie ist das mit Schöpfung und Naturwissenschaft? Mit dem Leben nach dem Tod (und was Jesus eigentlich damit zu tun)? Warum lässt Gott so viel Leid in der Welt zu? Keiner braucht hier fertige Antworten. Gemeinsam fragen und glaubwürdig persönliche Antworten suchen und geben – das macht Sinn und eröffnet Perspektiven der Hoffnung. Was ist uns in Zukunft etwas wert?
Die Sache mit der Kirche steht auch zur Diskussion. Klar, es gibt Entfremdungsprozesse, weil Kirche eben auch eine Institution ist mit Fehlern und Altlasten. Etliche treten aus, finden Kirche fürs soziale Miteinander aber trotzdem gut und möchten schon ihr Kind noch den Segen der Taufe mit auf den Weg geben. Viele bleiben Kirchenmitglieder, nutzen verschiedentlich Kontaktangebote und kennen erstaunlich viele Freund*innen, die in der Kirche aktiv sind. Besonders schätzen sie es, wenn Kirche sich mit ihnen als „Gemeinschaft der Persönlichkeiten“ verbunden weiß: Deine Meinung und deine Lebensperspektive ist uns wichtig; wir brauchen dich, um Kirche für Andere zu sein.

Mir hat die Tagung zur aktuellen Studie viele neue Impulse gebracht. Und unseren drei Oldenburger Diakoninnen und Gemeindepädagoginnen Katharina Schneider, Farina Hubl und Silke Meine auch.
Wir überlegen deshalb auch schon fleißig, wie wir die Botschaften der Studie in unsere Kirche einbringen können. Wer uns da unterstützen will….
Hier gibt´s einen Artikel zur Tagung. Und noch einen…

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