„Der Herausforderer“ – unter diesem Titel erzählt Kilian Trotier, warum er ohne Jesus nicht sein kann (ZEIT v. 5.1.2017 – S. 52). Weshalb er gesteht, von Jesus abhängig zu sein und ihn nicht als Klotz am Bein zu empfinden. Ein nachdenkenswerter Artikel.
Dieser Beitrag ist einer von vielen, in denen sich junge Redakteure mit der Frage auseinandersetzen: „Was ist ein Vorbild?“ Na klar kommt da eine bunte Vielfalt zusammen von den stillen Helden des Alltags bis zu den allzu bekannten Prominenten. Mich hat übrigens der Bericht über den den spanischen Feuerwehrmann Manuel Blanco beeindruckt: Ein Familienvater kann die Nachrichten über ertrinkende Flüchtlinge nicht mehr ertragen, nimmt sich Urlaub und rettet viele hundert Menschen – und nun soll er wegen Menschenhandel zehn Jahre ins Gefängnis.
Eine wichtige und ehrliche Einsicht: Vorbilder sind keine perfekten Typen. Sie haben brüchige Biographien, oft genug ecken sie gewaltig an und werden wunderbar missverstanden. Sie machen Fehler. Ist ja auch logisch aufgrund ihres Menschseins. Aber an mindestens einer Stelle ragen sie aus der Masse derer heraus. Das macht sie erwähnenswert.
Die Sehnsucht nach Vorbildern ist ungebrochen. Und das gilt nicht nur für Kinder und Jugendliche – vielleicht aber gerade in dieser Lebenszeit ganz besonders. Wir brauchen Vorbilder, um unser eigenes Denken und Handeln zu hinterfragen und neu auszurichten.
Wenn es stimmt, das jeder zum Vorbild werden kann, dann frage ich mich, an welcher Stelle ich selbst dazu werden kann. Ich bin eher so christlichbescheidenheitsgeprägt – auch wenn viele mir das manche Zeitgenossen womöglich nicht abnehmen. Sich selbst nicht so wichtig nehmen, das Licht eher unter den Scheffel stellen, nicht zu sehr auf den „Guck mal was ich gemacht habe!“ – Putz hauen.
Welche Vorbilder eignen sich für die Konfirmandenzeit? Franz von Assisi, Martin Luther King, Mutter Therea…? Oder ist es doch die engagierte Vorsitzende des Gemeindekirchenrates oder der Jugenddelegierte der ejo…?
Ja, das würde mich interessieren: Welche (christlichen?) Vorbilder malen wir unseren Konfis in der Kurszeit vor Augen? Leuchtet das den Jugendlichen ein bzw. können unsere Vorbilder mit denen der Konfis überhaupt mithalten?
Der junge ZEIT-Redakteur schließt seinen Artikel über den Herausforderer Jesus übrigens so: „Ich glaube, dass ich ein wahrhaft menschliches Leben nur leben kann, wenn ich Jesus folge. Er schenkt mir Ruhe, indem er mich niemals in Ruhe lässt.“
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