Mit Konfis auf Gottsuche – Workshoptag

Nach mehrmaligem Anlauf konnte er nun endlich stattfinden: Am 15. Februar 2022 trafen sich neun Workshop-Teilnehmer:innen im Evangelischen Oberkirchenrat in Oldenburg, um das 2019 erschienene Konfi-Konzept Konfis auf Gottsuche. Der Kurs von Hans-Ulrich Keßler und Burkhardt Nolte etwas ausführlicher unter die Lupe zu nehmen. Leider konnte Diakonin Nadine Hoffmann, die diesen Tag mit vorbereitet hatte und zu denen gehört, die schon einige Erfahrungen mit dem Material in der Praxis gesammelt haben, nicht mit dabei sein.

Wir beschäftigten uns mit den pädagogischen und didaktischen Grundprinzipien des Kurses und erprobten in Auswahl zwei thematische Einheiten.

Ziele des Kurses Konfis auf Gottsuche

Wir wird das Leben gut? beschäftigt sich in Form einer ethischen Trilogie wie bei einem Hausbau mit drei unterschiedlichen Perspektiven mit der Leitfrage.
Mit dem Bild der Wände (oder konkret in der Einheit mit Zäunen) wird die Bedeutung der Zehn Gebote im Leben der Menschen vor 3000 Jahren entfaltet: Gutes Leben gibt es nicht ohne Begrenzungen.
Beim Fundament des Lebenshauses geht es um die Frage, was wirklich wichtig ist im Leben und Halt gibt. Die Geschichte vom reichen Kornbauern (Lukas 12) leitet hin zu einem Selbstverständnis, das von der Grundhaltung geprägt ist: Wir leben von dem, was wir empfangen!
Das fertige Haus müssen wir natürlich mit Leben füllen. Weil andere wie ich wesentlich von dem leben, was sie empfangen, liegt die Frage nahe: Was kann ich dir, meinem Nächsten, Gutes tun? Die Geschichte vom Barmherzigen Samariter (Lukas 10) verdeutlicht diese Grundhaltung und entfaltet den Zusammenhang von Rechtfertigung und Heiligung.

Die Einheit Schuld und Vergebung möchte Schuld als Deutekategorie mit ihrer Leistungsfähigkeit und ihren Grenzen entschlüsseln und Vergebung als starke und souveräne Handlungsoption der Freiheit aufzeigen. Das geschieht durch ein Entscheidungsspiel, bei dem die Konfis in einer modernen Fassung der Geschichte vom Verlorenen Sohn (Lukas 15) in einer Art Laborsituation über die Zukunft einer jungen Frau entscheiden. Am Ende wird im Rahmen eines Beichtgottesdienstes miteinander Abendmahl unter dem Kernaspekt von Schuld und Vergebung gefeiert und ganz persönlich erfahrbar. Zwischen Gott und mir gilt das, was zwischen uns Menschen nicht so einfach möglich ist: vergeben und vergessen!

Plus und Minus aus der Sicht der Workshopteilnehmer:innen

Das Kursmaterial ist umfangreich und besteht aus einem Handbuch für Unterrichtende, vielen Audio- und Video-Dateien und zahlreichen Materialblättern. All dies steht online zur Verfügung.
Das Arbeitsbuch für die Konfis, in das hinein geklebt, geschrieben und auch Dinge herausgeschnitten werden können, ist käuflich zu erwerben. Alle Infos dazu gibt es hier
Ein besonderer Clou sind die beiden virtuellen Teamer:innen Nelli und Leon, die die Konfis auf ihrem Weg durch den Konfikurs begleiten, in die Einheiten einführen und ihre Erkenntnisse und Fragen zu den einzelnen Themen zur Diskussion stellen.

Am Ende des Workshops waren wir uns einig, dass Konfis auf Gottsuche eine Vielzahl von inhaltlichen und didaktischen Anregungen bietet und es sich lohnt, damit zu arbeiten. Klar wurde für uns aber auch, dass zur Durchführung des Gesamtkurses wöchentliche oder vierzehntägige Kursformate mit 60 oder 90 Minuten kaum ausreichen.
Zwei Flipchart-Mitschriften geben einen kleinen Einblick in die Erträge des Tages. Wer mehr wissen will, kann sich gerne an die Konfizeit in Oldenburg wenden. Hier gibt es günstig Hand- und Arbeitsbücher – solange der Vorrat reicht.

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