Der Begriff „Sexuelle Vielfalt“ steht für die Vielfalt der Lebensformen, sexuellen Orientierungen und Geschlechtsidentitäten.

Sich selber als lesbisch, schwul, bi-, trans- oder intersexuell bzw. als queer (LSBTIQ*) zu akzeptieren und der Familie oder dem Familien- und Freundeskreis davon zu erzählen, fällt vielen jungen Menschen nicht leicht.

Die kürzlich veröffentlichte Studie des Landesjugendrings Niedersachsen zeigt, dass junge Menschen im Konfirmandenalter häufig in einer geschlechtlich binär strukturierten, heteronormativen Gesellschaft aufwachsen.

Die eigene nonkonforme sexuelle Orientierung oder geschlechtliche Identifizierung zu akzeptieren, stellt für die Jugendlichen gerade auch in der Konfirmandenzeit eine enorme Herausforderung dar. Statistiken belegen, dass in einer Gruppe von 20 Jugendlichen sich im Schnitt 2 als queer bezeichnen würden. Es wäre daher ein fataler Fehler zu glauben, Konfirmandenzeit und sexuelle Vielfalt gehören nicht zusammen.

Ein Ziel in der Konfirmandenzeit sollte sein, einen Ort für junge Lesben, Schwule, Bi-, Transsexuelle zu schaffen, an dem es keine blöden Sprüche, Fragen und Beleidigungen gibt.

Bisher gibt es im kirchlichen Raum kaum queere Jugendtreffs. Gerade kirchlich aktive Jugendliche fühlen sich in sogenannten Coming-Out-Gruppen von freien Trägern manchmal wegen ihrer Kirchenaffinität als Außenseiter. Dieser Verunsicherung in einer sowieso schwierigen Lebensphase müssen wir als Kirche begegnen.

Die Evangelische Jugend Oldenburg möchte durch eigene Angebote queere Jugendliche unterstützen und dazu beitragen, die gesellschaftliche Akzeptanz sexueller Vielfalt zu verbessern. Unter www.ejo.de/queer gibt es weitere Informationen, sowie die aktuelle Studie des Landesjugendrings.

 

Autorin: Farina Hubl, Bildungsreferentin im Landesjugendpfarramt
Foto: Lucas Scheel

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