Im November fahren wir – ein paar Kolleg*innen – nach Villigst, zur bundesweiten Tagung zur Konfirmandenabeit. Dort werden die Ergebnisse der zweiten EKD-Konfi-Studie präsentiert: „Jugendliche nach der Konfirmation: Glaube, Kirche und eigenes Engagement“.
Ungefähr zwei Jahre davor, im Oktober 2014, hat sich der Arbeitskreis JuKon, mit der Frage beschäftigt, ob und wie sich unterschiedliche KU-Modelle auf die Bereitschaft der Jugendlichen zum ehrenamtlichen Engagement auswirken.
Diese Thesen haben wir damals entwickelt:
- Die Bereitschaft von Konfirmand*innen, sich nach der Konfirmation selber ehrenamtlich zu engagieren, ist abhängig von dem, was sie in ihrer Konfirmandenzeit erleben: Je mehr jugendliche Ehrenamtliche die Konfirmand*innen in ihrer Konfirmandenzeit erleben, um so stärker ist ihre Bereitschaft, auch ehrenamtlich tätig zu sein. Das Vorleben von ehrenamtlichem Engagement ermöglicht ihnen eigene Zugänge. Je mehr Eventcharakter der Konfirmandenunterricht hat (z.B. Konficamps), desto eher sind die Jugendlichen zu eigenem Engagement bereit.
- Die Konfirmand*innen wollen im Anschluss an die Konfirmation allerdings oft nur bei den erlebten Formen der Konfirmandenzeit mitarbeiten. Besonders trifft das auf Konficamps zu. Die Trainéeausbildung wird dann nur absolviert, um anschließend als Teamer*in auf Konficamps mitzufahren. An anderen Formen der Konfirmanden- oder Jugendarbeit besteht kaum Interesse.
- Das Engagement der Jugendlichen ist um so kurzzeitiger, je höher der Eventcharakter der Konfirmandenzeit war. Viele fahren nur einmal als Ehrenamtliche auf ein Konficamp mit.
- Die regelmäßige längerfristige Mitarbeit in der Konfirmandenzeit kann den Blick weiten für weitere Formen des ehrenamtlichen Engagements, sowohl in der Konfirmanden- als auch in der Jugendarbeit.
- Je mehr Kontakte die Konfirmand*innen während der Konfirmandenzeit zu den Haupt- und Ehrenamtlichen der Jugendarbeit haben, desto leichter fällt die Einbindung in die klassische Jugendarbeit.
Zugegeben, wir haben keine Studie durchgeführt, sondern „nur“ unsere Erfahrungen zusammengetragen, aber die obigen Thesen werden durch Aussagen von Kolleg*innen aus anderen Landeskirchen der EKD gestützt. Mal sehen, zu welchen Ergebnissen die zweite EKD-Studie kommt!
Keine These, sondern belegt durch die erste EKD-Studie zur Konfirmandenarbeit ist folgende Aussage:
Bei Konfirmand*innen, die vor der Konfirmandenzeit bereits Kontakt zur evangelischen Kinder- und Jugendarbeit hatten – durch die Teilnahme an Kindergruppen, am Kindergottesdienst, an Kinderfreizeiten oder -projekten, ist die Bereitschaft zur Mitarbeit ungleich höher als bei Konfirmand*innen ohne vorherige Kontakte.
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