Aus gegebenem Anlass diskutieren auch wir hier – nicht panisch, aber vorsorglich – über einen verantwortungsvollen Umgang mit dem aktuellen Corona – Virus.
Ja, die Sorge wird – auch gefühlt – größer. Unsere Nachbarn bevorraten sich für Quarantänezeiten, die Kinder waschen sich vorbildlich die Hände etc….
Weil in unseren kirchlichen Bezügen größere Festtage anstehen, auf Elternabenden zur Konfirmation in diesen Wochen eine proaktive und gute Aufklärung sinnvoll und überhaupt Gemeinschaft „unser“ Thema ist, hier ein Link, der zur Umsicht hilft:
Das „Vater unser“ ist 2000 Jahre alt und wird jeden Augenblick irgendwo auf der Welt gebetet. Jesus hat uns damit ein ganz besonderes und bleibendes Geschenk gemacht.
Die „KonApp“ ist noch ganz jung und muss ihren festen Platz in der Konfi-Kultur der neuen Medien erst noch finden. Es fehlen noch ein paar Eigenschaften, damit sie durchstarten kann. Aber die Entwickler der Bibelgesellschaft und der frisch eingesetzte Redaktionskreis arbeiten dran. Es braucht also noch ein wenig Geduld, bis alles (fast) perfekt sein wird.

Wer ausprobieren will, was schon alles geht, dem empfehle ich das kleine Praxisbeispiel, das die hessischen Konfi-Fachleute in Szene gesetzt haben. Bitte schön:
Na das ist ja mal ein kraftvolles Bekenntnis von Lebenslust!
„Kennt ihr das Gefühl? Seid ihr manchmal auch so gut drauf? Habt ihr schon mal mitbekommen, dass jemand so was oder so ähnlich gesagt hat?“
Die Konfis werden eingeladen, zu diesem Satz ein frei assoziiertes Bild zu malen (oder etwas anderes kreativ zu tun…).
Im Anschluss tauschen sich alle wertschätzend und vielleicht sogar anonym über die entstandenen Bilder, Werke und Gedanken aus. Einige Konfis erzählen stolz von ihren Erfolgserlebnissen beim Sport und dass sie sich manchmal im Wettkampf wie befreit vom Alltag und wie in Trance fühlen. Nach dieser erhellenden Runde ist es dann auch interessant, einen biblischen Text aus dem Propheten Jesaja 44, 23 einzubringen: „Ihr Berge, Wald und alle Bäume freut euch und jubelt!“
Und plötzlich verbinden sich die subjektiven Erfahrungen mit einer überlieferten biblischen Tradition, die ja nichts anderes darstellt als geronnene religiöse Erfahrung von Menschen.
Wie sagte noch mal Friedrich Schleiermacher: „Religiös ist nicht, wer an eine heilige Schrift glaubt, sondern wer sich wohl selbst eine machen könnte.“
Über 30 Konfizeit-Berater*innen aus fünf Landeskirchen beschäftigten sich während ihrer Jahrestagung vom 13.-15. Januar im Religionspädagogischen Institut in Loccum mit dem konsequent zu Ende gedachten Ansatz einer subjektorientierten Religionspädagogik, wie ihn zum Beispiel Prof. Dr. Joachim Kunstmann aus Weingarten vertritt. Leidenschaftlich stellte er sein Konzept und einige Praxisbeispiele in seinem Vortrag „Was müssen Konfis wissen?“ den Konfi-Fachmenschen vor.

Besonders freuen wir uns, dass Frank Jaeger am Montagabend nach dem erfolgreichen Abschluss seiner eineinhalbjährigen Weiterbildung zusammen mit elf anderen Berater*innen in der Konfizeit in einem Gottesdienst für diesen besonderen Dienst eingeführt wurde.
Frank Jaeger, 42 Jahre alt, verheiratet und 2 Kinder im Alter von 5 und 8 Jahren, wohnt im friesischen Dörfchen Middelsfähr bei Schortens. Seit 13 Jahren ist er Kreisjugenddiakon im Kirchenkreis Friesland-Wilhelmshaven und dienstlich derzeit viel in der Friesischen Wehde unterwegs. Highlights in seinem Arbeitsalltag sind neben Schulungen und Freizeiten, „Das etwas andere Krippenspiel“ in Bockhorn“ und die ChurchNight. In die Arbeit mit Konfis, Teamer*innen und anderen Jugendlichen bringt er erlebnispädagogische Elemente ein, spielt leidenschaftlich gern und hat ein offenes Ohr für Sorgen und Nöte, aber auch die schönen Dinge des Lebens junger Menschen.
Herzlichen Glückwunsch und herzlich willkommen, im Team, lieber Frank! Gemeinsam auf zu neuen Taten!

Im Rahmen unseres Jahresmottos „Streit-Bar“ laden wir alle Interessierte an religionspädagogischer Medienarbeit aus Uni, Schule, Konfizeit, Jugendarbeit und Gemeinde zu einer kleinen Medienwerkstatt ein.
Mittwoch, 19. Februar, 16-19 Uhr im Gemeindehaus in 26160 Ofen, Kirchstraße 9
Zunächst gibt es eine Einführung in die Erstellung von StopMotion-FilmClips am Beispiel biblischer Streitgeschichten und in Anwendung des Kommunikationsmodells von Marshall Rosenberg. Und dann erstellen wir vor Ort mit Hilfe pfiffiger visueller Vorlagen erste kleine Produktionen.

Leitung: Gina Pape, Medienpädagogin
und Matthias Hempel, Pfarrstelle für Konfizeit
Anmeldungen zu unserer kostenfreien Medienwerkstatt bitte bis zum 14. Februar auf diesen Seiten:
https://www.arp-ol.de/fortbildung/religionsunterricht.html
https://www.arp-ol.de/fortbildung/konfi-zeit.html
Am Mittwoch, 30. September, 16-19 Uhr, laden wir zu einer zweiten Medienwerkstatt in den Evangelischen Oberkirchenrat nach Oldenburg ein. Wir tauschen unsere Praxis-Erfahrungen aus und vertiefen unsere erworbenen Kompetenzen.
Ein Hochseilartist balanciert hoch über dem Marktplatz der Stadt. Die Zuschauer unten halten den Atem an. Puh, er hat es geschafft. Zum soundsovielten Mal. Das sieht so locker aus. So souverän. Erleichterter Applaus. Der Artist nimmt eine Schubkarre aus der Halterung. Er schiebt sie vor sich her über das dünne Drahtseil. Kein Problem. Nun packt er einen schweren Sack hinein. „Meint ihr da unten, dass ich das auch mit einer vollen Ladung in der Schubkarre schaffe?“, ruft der Seiltänzer nach unten. „Aber klar“, antwortet ein Junge lauthals aus der Menge, die Hände in den Hosentaschen. „Na wunderbar, dann komm hoch und ich fahr dich über das Seil!“ Stille. Der Junge überlegt. Und schüttelt dann den Kopf.
Diese Kurzgeschichte kommt mir in den Sinn, wenn ich an die Jahreslosung für „Zwanzigzwanzig“ aus Markus 9, 24 denke. Und entdecke tatsächlich unter den vielen schönen Bildmotiven für Plakate und Karten eine Zeichnung von Joy Katzmarik, die genau auf diese Erzählung anspielt. Allerdings hat es hier tatsächlich ein Kind gewagt, in der Schubkarre hoch oben auf dem Seil Platz zu nehmen. Übermütig? Unvernünftig? Ist Gottvertrauen ein Risiko? Und nur was für Kinder?
Gibt es überhaupt nur die Alternative, den Glauben zu wagen oder es eben sein zu lassen? Engagiert oder indifferent (KMU-Sprech) zu sein?
Oder trifft die Jahreslosung mitten ins Herz jener inzwischen hochprozentigen Gruppe, die, konfessionell oft ungebunden, auf ihrer ganz eigenen kreativen spirituellen Suche ist („ungebundene spirituelle Nomaden“ – Stefan Gärtner) mit der Sehnsucht nach etwas Größerem, Höherem, Göttlichem?
Ich finde, die Jahreslosung ist ein guter Anknüpfungspunkt für zeitgemäße Fragestellungen. Und die biblische Erzählung in Markus 9, 14-29 bietet genügend Stoff für ernsthaftes gemeinsame Nachdenken. Schließlich geht es hier nicht um eine nette philosophische Gesprächsrunde, sondern um eine existentielle Not eines jungen Menschen, die verzweifelte Zerrissenheit der Eltern und um den Glauben an die heilsame Kraft Jesu und des Gebets.
Es lohnt sich also mehrfach, die Jahreslosung im erzählerischen Zusammenhang in der Konfi-Zeit zum Thema zu machen.
Anregungen dazu gibt es in Fülle.
Mir hat gut gefallen und auf die Spur geholfen:
Martina Walter, Martin Werth (Hg.), Ich glaube; hilf meinem Unglauben! Die Jahreslosung 2020. Ein Arbeitsbuch mit Auslegungen und Impulsen für die Praxis, Neukirchen 2019, 12,99 €.
Viele weitere Ideen und Medienimpulse hat mein fleißiger Kollege Thomas Ebinger zusammengestellt – der Ebiblog lohnt sich immer: https://thomas-ebinger.de/2020/01/gedanken-und-ideen-zur-jahreslosung-2020/
Ich wünsche allen ein gesegnetes neues Jahr mit fröhlich-mutigem Gottvertrauen!
(Beitragsbild von Manfred Richter auf Pixabay)