Öffentlich und angstfrei miteinander streiten!

„Ich markiere meine Position!“ Das ist das mindeste, was ich tun kann, wenn ich mit einer Meinung konfrontiert werde, die absolut gegen meine Überzeugung ist. Das geht als Pastor*in auch bei einem Geburtstags- oder Trauerbesuch. Wenn jemand beim gemütlichen Kaffeetrinken ausländerfeindliche, rassistische, antisemitische oder andere Parolen in die Runde wirft, ist das vielleicht nicht der Ort, ausführlich eine Gegenposition zu entfalten. Aber meine Position „markieren“, das kann ich wohl. Ich bin sogar, das ist meine Meinung, in populistischen Zeiten dazu verpflichtet. „Moment, da bin ich aber ganz anderer Meinung…. Mich würde sehr interessieren, wie sie Ihre Meinung begründen.“ Und wenn ich es mir zutraue, kann ich ja zu einem ausführlichen Gespräch an einem anderen Ort und zu einer anderen Zeit einladen.

„Mit Rechten reden!“ war das Thema eines Kacheltalks einiger deutschsprachigen Pastoralkollegs am 26.3. mit über 70 Teilnehmer*innen aus Deutschland, Österreich, Schweiz, Belgien, Rumänien… Dr. Frank Hiddemann, Gründer der Ökumenischen Akademie Gera/Altenburg, traut sich schon seit vielen Jahren, sich öffentlich mit Positionen der Neuen Rechten auseinanderzusetzen. Er ist davon überzeugt, dass die gesellschaftliche Ächtung extremer Positionen nicht weiterhilft. Wer das tut, wird mit der Zeit nämlich denkfaul und verliert selbst an gesellschaftlichen Boden.

In sachlich geführten Diskussionen zeigt sich, dass rechtspopulistische Themen ihr Durchschlagskraft verlieren, sobald man sie auf ihre praktische Umsetzbarkeit prüft. Politikfelder zu besetzen und gesellschaftliche Probleme anzusprechen, die von allen Parteien nur schwer zu bewältigen sind, ist das eine. Kluge Alternativen, die sich umsetzen lassen, sind das andere.

Frank Hiddemann berät Kirchengemeinden und demokratische Netzwerke bei der Entwicklung von öffentlichen Formaten. Seine grundlegenden Tipps: 1. Öffentlichkeit herstellen: Gruppen mit verschiedenen Meinungen einladen, nicht übereinander reden, sondern miteinander streiten)
2. Hochritualisierte Struktur des Gesprächs: Expertenimpuls, Positionen anhören, Raum für Publikumsfragen, Expertenfazit
3. Eine Gesprächsreihe anbieten, um Raum und Zeit für mehrere Themen zu haben, die strittig sind
4. Moderation ohne Lagerapplaus: Zwischenfragen stellen, bevor es zu Parolen kommt; einander ausreden lassen und es nicht gleich besser wissen wollen

Eine Pfarrerin merkte an, dass es für sie nicht leicht sei, mitten im Alltag so eine Veranstaltungsreihe auf die Beine zu stellen. Vielleicht ist das ja ein Anlass, vor Ort oder in der Region sich mit den demokratischen Kräften zusammenzutun. Gemeinsam lässt sich hier oft mehr, sowohl quantitativ als auch qualitativ erreichen.

Eine theologische Begründung, warum wir uns der Auseinandersetzung stellen müssen, liefert Frank Hiddemann übrigens auch: „Wir sind beauftragt, die bösen Geister auszutreiben!“ Worauf also noch warten?

Ach ja, noch ein wichtiger Hinweis: Es lohnt sich, solche Format in Kirchen durchzuführen. Sie haben, so die Erfahrung, eine besondere Aura und sorgen dafür, dass selbst hartgesottene Populisten ahnen, dass in diesen Räumen mit Widerstand gegen allzu plumpe Ideologien zu rechnen ist.

Auch auf EKD-Ebene gibt es eine Initiative, die einlädt, Räume für Auseinandersetzung zu schaffen: #VerständigungsOrte


Macht und Ohnmacht in der Konfizeit

Macht ist eine Lebenskraft. Diesem Satz stimmen alle zu. Die Frage ist aber, ob sie für ein gutes Miteinander eingesetzt wird und Menschen ermächtigt. Oder aber dafür, andere zu ent-mächtigen, klein zu halten oder gar zu erniedrigen.

Weil das Verständnis und der Umgang mit Macht so vielfältig ist, lohnt sich der Fachtag „Der Elefant im Raum. Macht und Macht-Asymmetrien in der Konfizeit“ am 12. März in Oldenburg für alle 15 Teilnehmer:innen.

Pastorin Heike Wegener, Präventionsbeauftragte der Bremischen Evangelischen Kirche und Diakonin Christine Poppe von der bremischen Fachstelle Religionspädagogik und Medien erarbeiten mit uns kompetent, achtsam und prozessorientiert das Themenfeld. Spannungssreich ist für einige allein schon der Tagungsort: Im Oberkirchenrat und hier in dem Sitzungssaal, in dem die Kirchenleitung tagt und hoffentlich bei ihren Entscheidungen sensibel mit ihren Machtbefugnissen umgeht. Ein Wunsch, der beileibe nicht zu allen Zeiten in Erfüllung geht.

Individuell ausgewählte Quietsche-Enten dienen zur Beschreibung der aktuellen Standpunkte in der Konfi-Arbeit und zu Beginn abgesprochene Regeln für unseren Fachtag („Alle Übungen sind freiwillig“ etc.) sorgen dafür, dass die Machtbalance zwischen Referentinnen und Gruppe abgestimmt ist.

Eine historisch-theologische Einordnung führt uns vor Augen, dass auch in der Kirche die Machtfrage unerledigt, oft genug unsichtbar und verschleiert gestellt und beantwortet wird. Dann ist der sogenannte Elefant im Raum, der groß und mächtig wirkt (und manchmal eben ziemlich viel Porzellan zerstört), aber merkwürdigerweise von keiner bzw. keinem erkannt geschweige denn benannt wird.
Schon Jesus hat ja gesagt, dass er lieber die Liebe möchte statt diesen Elefanten. Das funktioniert leider viel zu wenig, vor allem in großen Gruppen und Institutionen. Es braucht in der Kirche z.B. immerwährend Aushandlungsprozesse zwischen dem „Amt“ und dem Priestertum aller Glaubenden. Das Wort „Dienst“ und das hohe Maß an informeller Zusammenarbeit stützen die Illusion der Gleichrangigkeit oder der beliebten „Augenhöhe“.

Die Big Five der Persönlichkeit (Offenheit, Gewissenhaftigkeit, Extraversion, Verträglichkeit und Neurotizismus) verhelfen zusammen mit dem Nachdenken über unsere Prägungen und Rollen-Erwartungen zu einer Klärung eigener Machtpositionen.

Wir lernen, wie viele unterschiedlicher Macht-Typen es gibt: Strukturelle Macht, Positionsmacht, Sanktionsmacht, Definitions- und Deutungsmacht, Expert*innenmacht, Beziehungsmacht, Systemmacht.
Mithilfe dieser Kategorien erstellen wir ein Netzwerk unserer Arbeitsfelder. Welche Machttypen werden wirksam? Wo befinde ich mich in Machtasymmetrien entweder dominant oder aber dominiert? Wie erkenne ich konstruktive und destruktive Auswirkungen von Machtkonstellationen?

Nach der Beschäftigung mit unseren persönlichen „Machtverhältnissen“ kommt ganz konkret die Konfizeit in den Blick. Wo gibt es hier Machtgrenzen, die verletzt werden können bzw. bewusst oder unbewusst verletzt werden?! Die Macht der Gewohnheit („Das machen wir schon immer so!“) begegnet hier ebenso wie die Frage, ob es einen Gottesdienstbesuchszwang geben darf. Wie steht es mit der theologischen Deutungsmacht, wenn ein Konfi oder auch ein*e Ehrenamtliche*r ein ganz anderes Gottesbild hat als die studierten Expert*innen? Darf man Konfis aufgrund der eigenen Sanktionsmacht einfach das Handy wegnehmen oder Jugendliche nicht konfirmieren, weil sie einen Text nicht auswendig aufsagen können? Ist reihum lesen lassen nicht schon eine Grenzverletzung denen gegenüber, die das nicht so gut können und dann, wenn sie an die Reihe kommen, beschämt werden? Wie gehen Teamer*innen mit der durch den in der Juleica gewonnenen Kompetenz-Status um: „Jetzt haben wir hier was zu sagen!?“

Es fällt uns gar nicht so leicht, spontan Vorschläge zu sammeln, die einem Machtmissbrauch in der Konfizeit vorbeugen könnten: Methodenvielfalt, die viele Freiheiten lässt (Bibliolog, Kleingruppen selbst wählen lassen), Konfi-Kontrakte zu Beginn der Kurszeit (Regeln, die für Konfis und das Team gelten), partizipative Ansätze (Themenwahl), transparente und frühzeitige Informationen über die Rahmenbedingungen (Kosten, Erwartungen), Klarheit über die je eigene Position (Ich als Teamer*in/Diakon*in/Pfarrer*in glaube das – Wir als Gemeinde vor Ort/Evangelische/Christenheit glauben das).

Am Ende formuliert jede*r für sich einen jetzt gerade stimmigen Satz zum angemessenen Machtgebrauch: „Ich möchte achtsam mit meinen Machtbefugnissen umgehen und öfters mal darauf verzichten, sie umzusetzen.“ etc. Und Kleingruppen halten fest, was machtsensibles Handeln für uns bedeutet: Transparenz, Achtsamkeit, Kommunikation, Wissen um die Machtverhältnisse…

Für alle, die sich intensiver mit dem Thema beschäftigen möchten, ist das Buch von Michael Klessmann, Verschwiegene Macht. Figurationen von Macht und Ohnmacht in der Kirche aus dem Jahr 2023 sehr zu empfehlen.

Der Fachtag war eine Kooperation der vier evangelischen Kirchen im Nordwesten Deutschlands: Ev.-reformierte Kirche, Bremisches Ev. Kirche, Ev.-Luth. Kirche Hannovers, Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg.

Was fällt Dir dazu ein? Denkst Du an jungen Menschen in Deiner Familie und im Freundeskreis? An Jugendliche aus Deiner Gemeinde oder Deinem Verein? Vielleicht erinnerst Du Dich auch an Deine eigene Jugendzeit – selbst wenn die viele Jahre zurück liegt, sind die eigenen Erfahrungen wirkmächtig in Bezug auf das gegenwärtige Handeln.

Die Frage lädt dazu ein, sich auf die Perspektive von jungen Menschen einzulassen. Zum Glück gibt es viele Studien, die uns helfen, nicht nur unsere persönlichen Erfahrungen oder auch Einstellungen zum Maßstab zu machen. Die Shell-Studie, die JIM-Studie und für den kirchlichen Zusammenhang die KMU VI und die dritte bundesweite Konfi-Studie liefern neben vielen weiteren Befragungen erhellende Erkenntnisse.

Natürlich ist die Altersspanne nicht ganz zufällig gewählt. Die allermeisten Konfis sind in diesem Alter. Der Pfarrkonvent des Kirchenkreises Ammerland hat sich am 5.2. deshalb auch mit dieser Frage beschäftigt. Die Zeit für diese Frage war im Rahmen des Themas „Lust auf Konfizeit!? Zahlen und Fakten – Erfolge feiern – Was brauchen Konfis?“ natürlich begrenzt. Ich fand es gut, dass viele Stichworte genannt wurden, die darauf zielen, die Interessen und Bedürfnisse der Jugendlichen aufzunehmen und zu gestalten. Hier eine kleine unvollständige Liste: Spaß, Struktur, Zuhörer:innen, Humor, Vorbilder, Seelsorge, Empathie, Schutz – geschützte Räume, Religiöse Räume zur eigenen Gestaltung, Spiritualität, Regeln, Orientierungsangebote, Beziehung, Verlässlichkeit, Freiheit, Steine zum Anstoßen, Zuspruch, Inhalte…

Ich habe dann mal auch für mich so eine kleine Sammlung gemacht. Das Ergebnis findet sich im Beitragsbild. Als ich die Auflistung dann abfotografiert hatte, fielen mir sofort weitere Überschriften ein. Man ist halt nie fertig mit dem Nachdenken und Herausfinden…

Spannend ist dann ja, was für Schlussfolgerungen wir aus diesen Bedürfnissen für die Gestaltung unsere Konfi-Arbeit ziehen. Welche Themen sich daraus konkret ergeben und wie wir diese dann methodisch und didaktisch in Szene setzen. Eine der aktuellen Fragen ist zum Beispiel der Umgang mit digitalen Medien und der auch damit verbundenen Handynutzung. Immerhin sagen 59 % der Jugendlichen (im Alter von 12-19 Jahren): „Ich genieße es wenn ich Zeit ohne Handy und Internet verbringen kann.“ Vielleicht ist die Konfizeit ja eine Gelegenheit, eine zeitweise Pause von der 24/7 Online-Existenz der Konfis, der Teamer:innen und der Verantwortlichen einzulegen?

Im Rahmen der bundesweiten Konfi-Studie wird von zehn Qualitätsdimensionen gesprochen, an denen sich gute Konfi-Arbeit messen lässt. Aber das ist dann ein weiteres Thema…

Am vergangenen Samstag war ich mit 7.000 anderen Menschen auf der Demo in Oldenburg. „Für Demokratie, gegen den gesellschaftlichen Rechtsruck“. Ein breites Bündnis hatte dazu aufgerufen. Die Gründe dafür sind offensichtlich.

Es war ermutigend, mit so vielen ganz unterschiedlichen Menschen friedlich für ein demokratisches Miteinander unterwegs zu sein. Unterwegs durfte ich einige Gesprächspassagen aufschnappen. Es ging ums Klima, die Wahlreden verschiedener Kandidat:innen und viele Themen mehr. Es wurden Argumente ausgetauscht und Gedanken geäußert. Das war eine gute Gelegenheit, sich eine qualifizierte Meinung zu bilden. Es passte gut ins Bild, dass wir alle paar Meter an Wahlplakaten vorbeikamen. Sie gaben Anlass zu weiteren Gesprächen und durchaus auch zu Protestrufen.
Es hat mich übrigens gefreut, als mein Cousin aus Hessen mir ein Statusbild geschickt hat von „seiner“ Demo in Kassel.

Die Initiative #wählen der evangelischen und katholischen Kirche zur Bundestagswahl lädt dazu ein, über Menschenwürde, Nächstenliebe und Zusammenhalt zu diskutieren. Überall an Kirchen und Gemeindehäusern sind die Banner und Plakate zu sehen. Macht Euer Kreuz für alle mit Herz und Verstand.

Vorhin rief mich jemand an und meinte, er mache sich Sorgen. Warum würde die Meinung der jungen Menschen in der Kirche nicht öffentlicher zum Ausdruck kommen. Seiner Ansicht nach müsste in dieser Hinsicht viel mehr getan werden. Ich war nicht ganz seiner Meinung, dass es da nicht viele Versuche geben würde. Aber nicht immer stellen die Medien menschenfreundlichen Botschaften in den Mittelpunkt. Und wenn bestimmte soziale Kanäle in Zukunft darauf verzichten, extremistische Posts auszusortieren, ist das eine gefährliche Entwicklung.

Immer wieder werde ich gefragt, welche Themen denn in der Konfizeit heute dran wären. Es sollen doch grundlegende Inhalte vermittelt werden. Ich finde, genau die Themen der Initiative sind gerade „dran“ in den Konfi-Treffen. Wir haben ja die Wahl!

Leben und Tod, Sterben und Auferstehung – KAJAK-Fachtag

Abschied – Sehnsucht – Hoffnung. Diese drei Leitmotive begleiteten uns durch den Fachtag am 27.11. in Bremen-Oslebshausen. Christine Poppe (Religionspädagogik und Medien) und Heiko Lucht (Pool der Jugendarbeit) stellten Verantwortlichen der Konfizeit thematische Bausteine zum Themenbereich Leben und Tod, Sterben und Auferstehung vor.

Am Vormittag erproben wir in gebotener Konzentration einen alltagstauglichen Baustein, der nicht bei der klassischen informativen Erarbeitung stehen bleibt.
Wir starten mit einem Lied der Toten Hosen: „Alles ist eins“.
Nach einem Austausch über unsere persönlichen Gedanken und Fragen zum Thema begegnen wir Menschen, die bis zu ihrem Tod in einem Hospiz zu Gast waren (Ein beeindruckendes Fotobuch dazu: Beate Lakotta, Walter Schels: Noch mal leben vor dem Tod.) Was für Gedanken machen wir uns angesichts ihrer Lebensgeschichte? Welche Fragen würden wir ihnen gerne stellen? Und welche letzten Wünsche erfüllen? Bewegend ist, als wir im Anschluss unaufdringliche Fotos sehen, die dieselben Menschen einige Tage später nach ihrem Versterben abbilden. Für jede und jeden zünden wir eine Kerze an.
Der anschließende Film über den Besuch einer jungen Pfarrerin bei Bestatter René aus dem Fundus der Basis-Kirche löst unterschiedliche Reaktionen aus.

Nach dem Mittagessen wandern wir durch die aufwändig inszenierten und detailreichen Rauminstallationen des Gemeindehauses, die am Ende der zwei Wochen von insgesamt 20 Konfi-Gruppen besucht sein werden.

Im Raum 1 steht unter der Überschrift „Das (gelebte) Leben feiern“ das mexikanische Fest „Dios de los Muertos“ im Mittelpunkt, verknüpft mit Erinnerungsfotos an Menschen, die einmal gelebt haben. 90 % der Konfis ist dieses Fest bekannt, weil sie den Film Coco- Lebendiger als das Leben! gesehen haben.

In Raum 2 mit dem Titel „Tod und Trauer“ spielen wir das ganze Leben vom Säugling bis zum flügelschlagenden Engel mal eben schnick-schnack-schnuck durch, um dann Schreibgespräch zu den Stichworten Abschied-Sehnsucht-Hoffnung zu führen. Dann sehen wir ein intensives Musikvideo über trauernde Menschen, die durch Unglücke, Krankheiten und tragische Ereignisse nahe Angehörige verloren haben. Was für Gefühle bewegen sie? Was würde die verstorbene Person bei einem Wiedersehen sagen? An was erinnere ich mich besonders, wenn ich an die verstorbene Person denke?
Hier ist auch Raum für unsere Traurigkeit und unsere Tränen.

„Vor dem Spiegel: Meine Abschiede-meine Sehnsüchte-meine Hoffnungen“ heißt Raum 3. An Stationen haben Gefühle und Gedanken aus dem vorigen Raum Platz: Es gibt eine Gebetsecke am Kreuz, eine Namenswand, eine Kerzenschale, ein Spiegelscherbenbild und einen Rahmen für Fragen. Außerdem liegen an einer Redeinsel Gesprächsimpulse.
Aus diesem Raum heraus werden wir in kleinen Gruppen zunächst zum Spiegel geführt, der vor einer weiteren Tür installiert ist. Darauf steht: Jetzt sehen wir nur ein unklares Bild… dann aber schauen wir Gottes Angesicht. Jetzt erkenne ich bruchstückhaft, … dann aber erkenne ich, wie ich schon jetzt erkannt bin. Wir werden eingeladen, einen Blick hinter diese Tür zu werfen: Dort könnt ihr erleben, wie wir es uns hinter dem Spiegel vorstellen.

Vor Raum 4 „Hinter dem Spiegel“ bekommen wir Silent Kopfhörer, über die wir die weiteren Anweisungen und im Raum dann bei bei sanfter Musik im Hintergrund stärkende Sätze („Du bist wertvoll“, „Gott ist da“, …) hören. Im Raum sind Kerzen, Lichtsäulen, ein Sternenhimmel, Liegestühle, eine Liegefläche. Wir erleben den Raum, suchen uns einen Platz nur für uns allein und schauen durch die Rückseite der Tür hindurch in den vorherigen Raum der Lebendigen.

Beim Hinausgehen begegnet uns im Flur (Raum 5) unter dem Motto „Zurück im Leben“ ein Spiegel mit dem Text „Willkommen zurück!“ An einer Wand finden sich Wortkarten, die wir mit den Gefühlen und Gedanken des letzten Raumes verbinden können (Zuversicht, Stille, Geborgenheit, Stille, Sicherheit, Freiheit…).

Im Raum 6 „Sammlung und Segen“ werden unsere Emotionen und Gedanken aufgefangen, Rückblick auf den eben gegangenen Weg ausgetauscht und eine Segen gesprochen.

Übrigens: Infos zu den Inhalten des Fachtags gibt es bei uns in der Konfizeit. Und veröffentlicht wird das gesamte Konzept im neuen Heft Konfi-Arbeit praktisch (früher KU-Praxis) 70 im Sommer 2025.

Der Fachtag war ein Gewinnn für alle, die mit dabei waren, stellen wir am Ende fest. Vor allem: Es ging wesentlich nicht um „praktische Fragen“ zum Thema (Was geschieht mit einem Verstorbenen beim Bestatter? Wie gestaltet sich eine Beerdigung?), sondern um Gefühle, um Ängste und Sorgen, Gedanken und Fragen, die uns existentiell bewegen.

Ob es wohl möglich wäre, zu einzelnen Themen der Konfizeit in einer Region jeweils an einem Ort „aufwändigere“ Installationen mit Teamer:innen und Konfis zu erarbeiten und dann die Konfi-Gruppen aus der Nachbarschaft alle zu sich einzuladen?