„Theologie der Sauna“ – ja, selbst solche Spezialgebiete begegneten den 75 Teilnehmenden der Konferenz „Confirmation Work in Ecumenical and International Perspectives“ vom 3.-5. Mai in Erfurt. Anlass war die Herausgabe des 10. Bandes der Reihe „Konfirmandenarbeit erforschen und gestalten“. Die Vertreter*innen der Konfirmandenarbeit kamen aus 10 vornehmlich europäischen Ländern: Norwegen, Schweden, Finnland, Dänemark, Polen, Österreich, Schweiz, Ungarn und Deutschland. Ein Kollege aus den USA berichtete darüber hinaus aus der komplexen Arbeit mit Jugendlichen aus den USA.
Einig waren sich die Referenten darin, dass die Mentalitäten und die Rahmenbedingungen in den verschiedenen Ländern und Kirchen zum Teil sehr verschieden sind. Erfolgreiche Modelle aus Finnland lassen sich nicht eins zu eins woanders hin übertragen. Höchstens die Erkenntnis, dass es sich für die finnische Kirche gelohnt hat, 40 % ihrer gesamten Finanzen in die Arbeit mit Jugendlichen zu investieren. Die dadurch zur Verfügung stehenden Ressourcen ermöglichen erfahrungsreiche Angebote für Kinder und Jugendliche, die Früchte tragen für Glauben und Leben.

Neben umfangreichem Zahlenmaterial, dass die unterschiedlichen Entwicklungen in den an der Studie beteiligten Ländern darstellte, gab es zahlreiche erhellende Vorträge und Workshops gab es viel fachlichen Austausch im historischen Kontext des ehemaligen Augustinerklosters in Erfurt.
Der EKD-Ratsvorsitzende Bischof Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm fand ermutigende Worte bei seiner Stippvisite, die ihn von Eisenach für einen Abend nach Erfurt führte: Konf-Arbeit lohnt sich für alle Beteiligten! Lasst uns darüber neuen Mut gewinnen und dran bleiben an jungen Menschen – gerade in diesem Reformationsjubiläumsjahr!
Ein Empfang der EKD und der Evangelischen Kirche Mitteldeutschland würdigte die inzwischen schon zehn Jahre währende Studienarbeit von Friedrich Schweitzer und seinem Team und betonte die Bedeutung der Konfirmandenarbeit für die Kirche – ganz lokal aber auch im internationalen Miteinander.

Als Ausblick wurde der Blick auf den Zusammenhang von Konfirmandenarbeit und die Zukunft der Kirche geworfen. Der Blickwechsel auf die Potentiale der Jugend bedeutet auf lange Sicht ein Abschied von faktisch existierenden hierarchischen Strukturen. Die Frage ist, ob Kirche sich dahin auf den Weg machen will…

Nun liegt es auch an uns in Oldenburg, die Ergebnisse zusammen mit den bereits vorliegenden Studien in unsere Bezüge hinein weiterzudenken. Es lohnt sich!

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