Du hast die Wahl - Konfirmation oder JugendweiheEs gibt sie an über 30 Orten im Osten Deutschlands: Religiöse Jugendfeiern, in denen konfessionslosen Jugendlichen durch die Kirche der Segen Gottes zugesprochen wird. Die Katholische Kirche in Erfurt hat damit 1997begonnen und die Evangelische Kirche ist inzwischen auch beteiligt. Evangelische Schulen engagieren sich und werben in ihren Schulklassen. Eine Erfolgsgeschichte, ohne Frage. Viele Jugendliche entscheiden sich für dieses Angebot und verzichten dafür auf den Passageritus der Jugendweihe. Die Theologin Emilia Handke promoviert über dieses Thema. Sie sagt: „Die Berührung mit Kirche ist für viele Menschen wie ein Eintritt in eine andere Welt.“ So ist eine Segensfeier für viele Menschen die Chance, ein religiöses Bedürfnis zu gestalten, ohne sich als Mitglieder einer Kirche zu verpflichten und sich vor der Segensfeier taufen zu lassen. Viele Fragen tun sich da auf. Und mindestens ebenso viele neue Möglichkeiten. Wer mal reinschauen will bei You Tube: Segensfeier 2014.

Während der Tagung der Beauftragten der EKD für Konfirmandenarbeit Anfang November im Kloster Drübeck haben wir uns ausführlich miit den Fragen und Herausforderungen dieser Entwicklung beschäftigt.

Ok, im Osten mag das alles eine neue Herausforderung sein, die naturgemäß  Aber bei uns im Westen… Wer so denkt, denkt an der Realität – vor allem in größeren  Städten – vorbei. Auch bei uns brechen die Konfirmandenzahlen weg. Es ist eben nicht mehr selbstverständlich, sich wie alle Gleichaltrigen zum Konfirmandenunterricht anzumelden. Und selbst die „Nachwerbung“ hat oft wenig Erfolg. Und nicht wenige wählen als Alternative die Feier der Jugendweihe und andere Ritualfeiern aus dem zunehmenden Reservoir der Anbieter. Deshalb gibt es schon seit einiger Zeit die Idee, als Kirche in Großstädten Segensfeiern für die 7. Klassen von Schulen zu organisieren.

Und selbst, wenn wir zu dem Ergebnis kommen, dass solche Angebote bei uns (noch nicht) nötig sind, lässt sich viel von Religiösen Jugendfeiern lernen: Die Beteiligung der Jugendlichen an der Ausgestaltung der Feier; moderne Bekenntnisse, die die Lebenserfahrung der Jugendlichen widerspiegeln; Schatzkisten des Lebens und symbolische Wegbegleiter; der Segen als thematische Gestaltungsaufgabe; der Dank an die Eltern für das, was sie Gutes an den Jugendlichen getan haben etc. Beim Nachdenken und Anschauen tauchte eine Grundaufgabe aller kasualen Handlungen auf, die uns vielleicht manchmal gar nicht so bewusst ist:: Wie federe ich das Ende der Kindheit ab?

 

 

 

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