Konfirmation feiern
Ideen und Tipps für die Familienfeier von A – Z

Was für die Konfirmandenzeit insgesamt gelten sollte, gilt umso mehr für die private Feier der Konfirmation im Familienkreis: Die bzw. der gerade Konfirmierte steht im Mittelpunkt. Es ist ihr bzw. sein Fest. Wünsche und Vorschläge werden in der Gestaltung berücksichtigt. Dafür braucht es Zeit und auch ein wenig Geduld, bis die Ideen sprudeln und der Ablauf geplant ist. Eine Herausforderung auf dem Weg in ein selbstbestimmtes Leben besteht ja darin, zumindest probeweise auch im Familiensystem eine neue Position zu finden. Also feiern wir als Familie nicht so, wie wir das immer schon machen, sondern so, wie wir es jetzt miteinander wollen und verabreden.

Alkohol
„Komm trink mit, jetzt bist du doch groß“ – leider sind es oft die Erwachsenen, die Jugendliche am Konfirmationstag zum Trinken animieren. Die Unsitte, Alkohol zu Hause oder abends gemeinsam mit anderen Konfirmierten zu konsumieren, ist verbreitet und gefährlich. Das Thema kann bei Bedarf in der Konfirmandenzeit behandelt werden. Vor allem aber sollten die Eltern mit Vernunft handeln und gutes Vorbild sein. Ein Blick in Jugendschutzgesetz schadet nicht. Als kreative Alternative bietet sich das gemeinsame Mixen von alkoholfreien Cocktails an.

Essen
Ganz konkret könnte es neben den traditionellen Festformaten die Wahl geben zwischen Grillen, Buffet oder Fingerfood. Auf diese Weise kann sich auch die Frage einer Sitzordnung in eine entspannte Stehparty verwandeln.

Gästeliste mit Freunden
Warum nicht auch einen Freund/eine Freundin der Konfis zum Fest einladen? Die Jugendlichen sollten mitentscheiden dürfen, wer an ihrem großen Tag mit dabei ist.

Gemeinsam im Gemeindehaus
Immer mehr Kirchengemeinden bieten das Gemeindehaus für das gemeinsame Feiern mehrerer Familien an. Diese Möglichkeit bietet viele neue Erfahrungs- und Spielräume und ist außerdem eine kostengünstige und kommunikative Alternative.

Pastor*in
Manche Pfarrer*innen kommen nachmittags zur Feier – wenn sie eingeladen sind. Auf dem Land ist das sicher üblicher wie in der Stadt. Jeden Konfirmierten zu besuchen, ist meist nicht zu schaffen. Nicht böse sein, wenn der Gast bei der Torte „Nein, danke“ sagt – er hat halt nur einen Magen.

Patchwork-Familien
Manche Konfirmand*innen oder ihre Eltern haben Sorge, wie die Feier gelingen kann, wenn die Eltern getrennt sind und vielleicht Schwierigkeiten im Umgang miteinander haben. Die Eltern sollten einen friedlichen Rahmen für das Fest ihres Kindes schaffen, so dass die Jugendlichen mit ihren Gästen diesen Tag genießen können. Ausführlich informiert die Broschüre „Wir feiern die Konfirmation in unserer neuen Familie: https://www.ekd.de/download/Brosch_Konf_Allein.pdf

Raumschmuck
Finde die Feier in einem Lokal oder in einem angemieteten Raum statt, sind die Möglichkeiten zur Raumgestaltung natürlich eingeschränkt. Meistens lässt sich aber vereinbaren, dass Utensilien mitbringen darf. Eine Stellwand zur Präsentation von Fotos etc. lässt sich organisieren.

Sammelmappe
In eine Sammelmappe, zu der die Gäste ein Geschenk beisteuern können, das nichts kostet (Alternative zum klassischen Konfirmationsalbum) kann auch gehören: das Gottesdienstprogramm, die Konfirmationspredigt, die Autogrammliste aller Gäste, die Speisekarte und ein Bild vom Restaurant bzw. vom Festraum, ein Bild vom Zimmer des/der Konfirmierten.

SPIELE und AKTIONEN

Festrede
Nach dem Mittagessen wird eine Festrede für die/den Konfirmierte*n gehalten, zu der jeder Gast einen Satz beiträgt. Eine Variante besteht darin, dass z.B. eine Großmutter, eine Tischrede hält, in der Erinnerungen an die eigene Konfirmandenzeit vorkommen.

Foto-Studio
Ein kleines Fotostudio wird an einem hellen und freundlichen Ort errichtet. Dazu gehört ein neutraler Hintergrund und ein kleine Auswahl an Accessoires (Hüte, Sonnenbrillen, evtl. ein großer leerer Bilderrahmen…). Jeder Gast soll sich im Laufe des Tages einmal gemeinsam mit der/dem Konfirmierten ablichten lassen – kostümiert und in einer Haltung oder Geste, die gute Wünsche und manches darüber hinaus vermittelt. Die „Leitung“ des Fotostudios stellt ein Erinnerungsalbum zusammen. Mit einer Polaroidkamera oder einem Fotodrucker können die Fotos sofort eingeklebt und die Personen gebeten werden, etwas dazu zu schreiben.

Kindheitsfotos
Fotos aus der Kindheit des/der Konfirmierten lassen sich als Collage zusammenstellen oder an eine Wäscheleine quer durch den Raum aufhängen. Man kann auch ganz einfach die Fotoalben zum Anschauen hinlegen. Vorsicht: Für die Hauptperson sollten keine peinlichen Situationen entstehen.

Kofferpacken
Die Gäste packen der/dem Konfirmierten symbolisch einen Zukunftskoffer, wobei jeder die genannten Gegenstände wiederholt und erst dann seinen Wunsch hinzufügt. Z.B.: Ich packe in deinen Koffer einen guten Beruf, gute Freunde, Gesundheit…

Konfirmation früher – heute
Bei Konfirmationsfeiern sind mehrere Generationen zusammen. Im gebotenen Rahmen kann von der eigenen Konfirmation oder einem vergleichbaren Fest erzählt werden. Die Auswahl sollte verschiedene Generationen und Gegenden berücksichtigen. Fragen: Was weiß ich noch aus meiner Konfirmandenzeit? An was aus dem Gottesdienst erinnere ich mich? Was hatte ich an? Was gab es zu essen? Welche Geschenke habe ich bekommen? Wer war alles da? Und was war nach der Konfirmation?

Konfirmationsalbum
Ein schön gestaltetes Notizbuch oder ein im Handel erworbenes Album hält die Erinnerungen und Bilder des Tages fest. Bereits im Vorfeld – zum Beispiel bereits mit der Einladung – können die Gäste, aber auch weitere Freunde und Verwandte, ehemalige Erzieher*innen, Lehrer*innen, Jugendmitarbeiter*innen etc. gebeten werden, auf einer dem Format entsprechenden Seite etwas Persönliches für den oder die Konfirmand*in zu schreiben. Das kann eine Erinnerung in Gedichtform, eine Bildgeschichte mit Fotos oder eine Zeichnung sein. Die Eltern ergänzen das Ganze durch Tagebuchaufzeichnungen oder kleine biografische Stories. Auch die ausgedruckte Konfirmationspredigt könnte hier ihren Platz finden.

Konfirmationsspruch
Der Konfirmationsspruch wird gut sichtbar aufgeschrieben und die Gäste haben die Gelegenheit, ihre Gedanken dazu zu notieren.
Eine besonderer Vorschlag ist, den Konfirmationsspruch in Szene zu setzen: „Der Herr ist mein Hirte“ – und ein Schäfer kommt zu Besuch oder der Nachmittagsausflug geht auf den Deich.

Lostrommel
Gutscheine mit Geschenken für die/den Konfirmierte*n werden von den Gästen aus einer Lostrommel gezogen und können nach und nach eingelöst – und zur Not auch untereinander getauscht – werden. Beispiele: einmal mit Lisa ins Kino, in eine Disco, Stadtbummel mit Eisessen, gemeinsamer Schwimmbadbesuch, Karten aus dem Urlaub… Die Aktivitäten sollten sich in einem finanziell, räumlich und zeitlich möglichen Rahmen halten.

Nachmittagsspaziergang
Für einen Spaziergang am Nachmittag werden verschiedene Gruppen gebildet. Diese werden nach Altersgruppen (Jugendliche, 30-40jährige, 40-50jährige etc.) oder durch zusammenpassende Puzzleteile ermittelt (Kinderbilder der/des Konfirmierten). Die Gruppen sammeln auf ihrem Spaziergang Naturmaterialien, um damit den Namen des/der Konfirmierten zu legen. Die Gestaltungen werden gemeinsam bewundert, fotografiert und natürlich ins Erinnerungsalbum geklebt.

Sitzordnung
Für eine originelle Sitzordnung ziehen alle Lose, auf denen zum Beispiel der Anfang eines Sprichwortes steht. Damit begeben sich die Gäste auf die Suche und nimmt dort Platz, wo sie auf dem Tisch den passenden zweiten Teil finden.

Rallye im Dorf oder im Stadtteil
Die Rallye wird von der/dem Konfirmierten, Geschwistern, Freunden… vorbereitet und aus ausgewertet. An einzelnen Stationen sind bestimmte Aufgaben zu lösen.

Tauftag-Erinnerung
Wenn die/der Konfirmierte als kleines Kind getauft wurde, lohnt sich auch ein Erinnerung an dieses frühere Fest. An was erinnern sich die Paten noch? Wie war eigentlich der Taufspruch?

Tischgebet
Vielleicht kann jemand ein Tischgebet sprechen. Entsprechende Vorschläge lassen sich im Vorfeld verteilen. Oder es wird ein bekanntes Lied – zum Beispiel aus dem Gottesdienst – gesungen. Musikalische Gäste können hier ihr Talent zur Geltung bringen.

Puzzle
Für die zwischenzeitliche Bewegung erhält jeder Gast ein Puzzleteil, das er mit den anderen Gästen zusammenfügen muss. Ein Puzzle aus einem Bild der Hauptperson des Tages im Posterformat lässt sich heutzutage leicht erstellen.

Wandzeitung
Eine größere Fläche wird gestaltet mit den Fotos aus dem Leben der/des Konfirmierten.

Wer ist Wer?
Alle Gäste schicken am besten schon vorab ein Foto aus ihrer eigenen Konfirmanden- oder Jugendzeit mit. An eine Wäscheleine geklammert geben die Bilder viel Anlass zum Rätseln, für Gelächter und Erinnerungen.
Alternativ werden die Gästefotos verdeckt hingelegt und nach und nach umgedreht. Nach dem Raten, wer sich hinter dem Foto verbirgt, erzählt diese Person ein Erlebnis aus der Zeit, in der dieses Bild aufgenommen wurde.

Wer wird Konfinär?
Die festliche Variante „Wer wird Millionär?“ wird mit Quizfragen rund um die Hauptperson gespielt.

Wunschbaum
Auf bunten Zetteln kann jeder Gast einen guten Wunsch für die/den Jugendliche*n formulieren und mit einem Band an einer Pflanze oder auch an einem Baum befestigen.

Zeitung
Die Wochenendausgabe der Tageszeitung wird aufbewahrt und ist ein einigen Jahrzehnten eine besondere Erinnerung an „damals“.

 

Langweilig wird es also nicht werden und es gilt wie so oft die Regel, dass weniger mehr ist – schließlich soll ja auch noch ein wenig Zeit zum entspannten Reden bleiben.