20 Wege, um Gott zu finden
Sprich mit einem x-beliebigen Menschen
Geh auf eine Geburtsstation.
Geh barfuß.
Geh an einen Ort, an dem du Gott überhaupt nicht vermutest.
……

Ein kleiner Vorgeschmack auf „Siehst du mich? Das andere Jugendgebetbuch“. Susanne (Texte) und Friederike (Gestaltung)Niemeyer haben ein kleines und sehr schönes Buch geschaffen, dass Jugendliche inspirieren will, sich selbst Gedanken über Gott und die Welt zu machen und ihre eigene Sprache zu finden.
Ein unvollendeter Reiseführer, der Lust macht, vor Ideen sprudelt und mit ansprechendem Handlettering und illustrierenden Handzeichnungen gestaltet ist. Eine liebevolle Einladung, im Alltag auf Safari zu gehen.
Er handelt von Gottesbildern, Träumen, Spiegelbildern, Himmel, Liebe und Glück, Wunder, Vertrauen, Berührung, Angst, Bekenntnis…

10 Sachen, die mich tragen
Ein Federbett, in das ich jederzeit hineinkriechen kann.
26 Buchstaben zur freien Verfügung.
Das Gefühl, ich bin nicht allein im Raum.
……

Ich dachte: Ein schönes Geschenk zur Konfirmation – es werden ja in diesem Jahr jedes Wochenende bis in den Advent hinein irgendwo welche gefeiert. Klar, eher für jene geeignet, die poetische Bilder und Nachdenktexte mögen.
Dann dachte ich: Ach, eigentlich ein schönes Geschenk für Teamer*innen. Sie halten ja oft sehr intensiv Ausschau nach dem, was ihnen im Leben und Glauben gut tut.
Und dann merkte ich, wie oft ich inzwischen schon selbst dieses Buch in die Hand genommen und fündig geworden bin. Ein Buch, das meinen Alltag durchbricht.

Siehst du mich? Das andere Jugendgebetbuch. Von Susanne Niemeyer und Friederike Niemeyer, Freiburg 2017, 9,99 €, Flexcover

Phase 4 des niedersächsischen Stufenplans zur Eindämmung der Corona-Pandemie ist seit dem 8. Juni in Kraft. Die Konfi-Jahrgänge haben wieder schulischen Präsenzunterricht. Und am 23. Juni gibt es die nächste Verordnung…
Überall ist zu spüren, dass die Sehnsucht nach der neuen „Normalität“ sich breit macht. Thüringen leitet den Perspektivwechsel ein und spricht demnächst lieber von Geboten als von Verboten. Es ist viel Dynamik im Prozess.

Die Eigenverantwortung wächst: Im persönlichen Bereich und im Umgang mit anderen Menschen geht es um eine vertretbare Balance zwischen meinem Bedürfnis nach sozialen Kontakten und gleichzeitiger Infektionsvermeidung.

Vielerorts finden Absprachen mit Konfi-Familien statt, wie und wann die im Frühjahr ausgefallenen Konfirmationen gefeiert werden. Terminlich ist von Juni 2020 bis zum Frühjahr 2021 alles im Angebot. Und in der Form reicht das Spektrum von der Einzelkonfirmation im Garten über den Gottesdienst in kleinen Gruppen in der Kirche bis zum Freiluft-Event – auch ein Konzept für eine Auto-Konfirmation liegt in der Schublade.

In vielen Gemeinden starten Konfi-Gruppen mit physischen Treffen. Mit Abstand und in kleineren Gruppen. Was eben die örtlichen Gegebenheiten hergeben und verantwortet werden kann.

Nachdem monatelang abgesagt und ins Netz verlegt wurde, hier ein paar Projekte und Veranstaltungen, die „demnächst“ auf meiner Planungsliste stehen oder wozu ich gerade herzlich eingeladen werde:

13.6. Kennenlern-Konfitag in Heilig Geist in Delmenhorst-Deichhorst
15.6. KAJAK-Netzwerktreffen Oldenburg
17.6. Kuratorium Blockhaus Ahlhorn im Blockhaus
18.6. Sintflut und Arche Noah – Baustein für KU-Praxis in Bremen
27.8. Konfizeit Delmenhorst & Stuhr-Varrel in Stickgras
31.8. Arbeitskreis Kirche und Sport in Niedersachsen
14.-16.9. Seminar Konfis haben Eltern – Arbeit mit Konfi-Eltern in Loccum
16.9. Impulswerkstatt Philosophieren und Theologisieren in Oldenburg
30.9. Impulswerkstatt II Stopmotion-Filmclips in Oldenburg
4.10. Start der Aktion 5000 Brote – Konfis backen Brot für die Welt
….

Das ist, finde ich, angesichts einer langen Phase im digitalen Miteinander schon eine ganze Menge. Und angesichts der Tatsache, dass so viele Freizeiten im Sommer ausfallen und damit auch unser landeskirchliches SommerKonfiCamp in Ahlhorn, auch nur ein kleiner Trost.
Aber damit sitzen wir ja mit vielen anderen im Boot.

Gerade flattert mir die Mail ins Haus, dass die Projektgruppe für das Zentrum Junge Menschen voller Hoffnung ist, dass vom 12.-16. Mai 2021 der Ökumenische Kirchentag in Frankfurt stattfindet – diese Hoffnung teile ich natürlich besonders gerne!


Segensreiche Grüße zum Konfirmationstag

In diesen Wochen würden allerorten Konfirmationen gefeiert…. – wäre da nicht dieser Virus mit seinen Folgen. Also muss überall umgeplant werden.

Die meisten Gemeinden haben ihre Konfirmationen bis in den Herbst oder auch schon gedanklich ins nächste Jahr verschoben. Wie sich dann miteinander kirchlich und privat fröhlich feiern lässt, dazu entstehen im Laufe der Zeit viele Ideen.

Aber wie mit dem Tag der ursprünglichen Konfirmation umgehen? Viele Pastor*innen und Konfi-Teams haben sich sehr persönliche Nachrichten ausgedacht und bringen handgeschriebene Briefe, kleine Präsente, Erinnerungen aus der gemeinsamen Konfizeit etc. an die Haustüren oder per Post in die Briefkästen. Es wird geklingelt und geklönt, der Klapphocker aufgestellt, geklagt, gegrübelt und nach vorne geschaut.
Die Mühe lohnt sich, stellen die fest, die sich auf den Weg gemacht haben und eine neue Form der Verbundenheit gestalten.

Zwei wunderbare Ideen möchte ich heute und hier teilen.
In Bremen verbindet sich der farbenfrohe Regenbogen als Treuezeichen der Liebe Gottes mit einem schönen irischen Segen zu einem neuen Band der Zusage:
„… und bis wir uns wiedersehen“.
Die Karte mit dem vollen Text des Segens „Möge die Straße uns zusammenführen und der Wind in deinem Rücken sein…“ lässt Raum für ein paar persönliche Worte.

Eine andere Idee stammt aus der Nordkirche, genauer aus Hamburg-Schnelsen. Leckere, selbstgekochte Rhabarbermarmelade als an der Haustür herzlich überreichte Einladung, den eigentlichen Konfirmationstag trotzdem und vielleicht mit einem gemütlichen Familienfrühstück zu genießen. Guten Appetit!

…. schreiben wir die Konfirmationskarten später.“

Und damit nicht alle schon gedruckten oder gekauften Konfirmationskarten in den Schränken verstauben, kriegt man eben aus gewissen jubilarischen Anlässen dieses Jahr eine mit diesem herzlichen Glück-Wunsch überreicht. Ich habe mich sehr gefreut – nicht zuletzt über Psalm 73, 28.

Die Konfirmationen sind in der Tat m.W. bundesweit für dieses Frühjahr abgesagt bzw. weit nach hinten verschoben. Wir in Oldenburg empfehlen eine Feier frühestens nach den Sommerferien. Jemand sagte: Lasst uns doch das Erntedankfest als besonderen Tag miteinander feiern und auch die Konfirmation mit hineinnehmen.
Weil natürlich – falls es denn dann wieder entspannt und fröhlich möglich ist – alle alles an verpassten Aktivitäten nach der Krise nachholen wollen-können-müssen, könnte es irgendwie auch im Herbst eng werden. Viele befürchten ja, dass der Bildungs- und Veranstaltungsdruck in Schule und Gesellschaft uns in die Enge treiben könnte. Also ist der Gedanke gar nicht so abwegig, die Konfirmation im nächsten Jahr im Zusammenklang mit den dann vorgesehenen Einsegnungen zu begehen.

Aber halt! Erst mal abwarten. Die Zukunft ist gestaltungsoffen.
Ich finde den Gedanken ja sehr verlockend, dieses Jahr grundlegend als eine Art „Pausenjahr“ zu verstehen – jedenfalls überall da, wo es möglich ist: Nicht alles „nachholen“ wollen, kompensieren, sich und andere für das „Verpasste“ entschädigen. Warum nicht kreativ die Dinge tun, die möglich sind, ohne außer Atem zu kommen?
Viele haben ja schon bemerkt, dass Krisen immer auch eine Chance sind, nach den eigenen Werten und Gewichtungen zu fragen. Wir nehmen uns Zeit, sortieren uns neu, schauen uns um, wen wir zukünftig auf keinen Fall aus den Augen und dem Herzen verlieren wollen. Wir sind langsamer, nachdenklicher, bewusster unterwegs. Und übergehen bitte keinesfalls vor lauter Überschaum die Trauer und den Schmerz, den Menschen weltweit – und eben nicht nur wegen Corona – erleiden und erlitten haben.

[In Klammern gesagt: Das könnte übrigens auch für die Konfizeit eine gute Gelegenheit sein. Bin ich wirklich mit meinem Konzept zufrieden? Worauf kommt es mir und den Konfis eigentlich wesentlich an in der Zeit, die wir miteinander verbringen?]

Und im nächsten Jahr knüpfen wir einfach neu den Faden des Kirchen- und Kalenderjahres. Vielleicht ja aufgrund unserer aktuell gemachten Erfahrungen und Erkenntnisse irgendwie anders…

Bei einem der Konfisprüche, die sich die Konfis am Kurssamstag in Neuende/Wilhelmshaven ausgesucht hatten, dachte ich sofort: Den hätte meine Tochter auch aussuchen können. Vielleicht auch wegen des Bibelverses. Vor allem aber wegen der Farbgebung: Eine dunkle Grundierung, auf der ganz zart das Positive der Aussage herausleuchtet. Nein, ich meine nicht das herrliche Bergpanorama des Beitragsbildes.

Wie kommen Konfis zu ihrem Konfirmationsspruch?
https://www.konfispruch.de ist inzwischen zu einer guten Adresse geworden, um auf fast spielerische Weise in drei Schritten ein Bibelwort zu finden, dass zu mir „passt“. Eine Gemeinde hat die „einsame“ digitale Wahl in einem Gemeindehaus als analogen Parcours gestaltet. Das stelle ich mir – wenn ich es mir recht überlege – gar nicht so aufwändig vor und ist ein tolles Projekt, für das sich nicht nur Teamer*innen begeistern lassen.

Natürlich gibt es auch Auswahllisten, die in die Runde gegeben werden.

Eine Mutter schrieb mir und fragte, ob es denn unbedingt ein Bibelwort sein muss. In ihrer Familie gibt es seit Generationen ein Liedvers aus dem Gesangbuch. Das würde sie gerne (im Einvernehmen mit ihrer Tochter) wählen. Dagegen spricht doch nichts, oder?

Ab und an habe ich als Gemeindepfarrer an die Tradition angeknüpft und den Konfis vorgeschlagen, dass ich, wenn sie das wollen, für sie einen Spruch aussuchen würde, der meinem Eindruck nach zu ihnen „passen“ könnte. Nicht viele, aber einige Konfis haben davon Gebrauch gemacht und sich ein biblisches Wort im doppelten Sinne zusprechen lassen.

In Neuende war ich beeindruckt, wie konzentriert die Konfis innerhalb kurzer Zeit „ihren“ Spruch gefunden hatten. Und anschließend kreativ auf eine Leinwand geschrieben hatten. Zusammengelegt ergab das eine schöne Collage der Vielfalt. Am Sonntag nach dem Vorstellungsgottesdienst können sie ihre Kunstwerke dann schon mal mit nach Hause nehmen.

Besonders reizvoll finde ich die Idee, schon in der Anfangsphase der Konfizeit ein persönliches Bibelwort zu entdecken, dass die bzw. den Konfi durch die Kurszeit begleitet. Vielleicht wird es am Ende der Konfirmationsspruch. Oder eine Variante davon. Am besten ist es natürlich, wenn solch ein kraftvolles, mutmachendes Wort über die Konfirmation hinaus Menschen durch das Leben begleitet.
Im Rahmen der Ausstellung „Jung & Konfi“ im vergangenen Jahr gab es da erstaunliche Rückmeldungen, wie wirksam und segensreich Konfirmationssprüche sein können – echte Lebensbegleiter durch Höhen und Tiefen.